Vor einem vollen Haus führten der Hausacher Astrágalos-Chor und das begleitende Orchester Foto: Störr

Der Astrágalos-Chor hat das 20-jährige Bestehen der Mauritius-Konzerte mit dem „Messias“ gefeiert.

Seit zwei Jahrzehnten gibt es die Mauritius-Konzerte bereits. Entsprechend aufwendig hat der Hausacher Astrágalos-Chor am Sonntag den 20. Geburtstag der Konzertreihe gefeiert. Und das mit Erfolg: Minutenlanger Schlussapplaus in der voll besetzten Stadtkirche war der verdiente Lohn für das beeindruckende, fast zweistündiges Konzert von Chor und Orchester.

Aufführung in Englisch und mit Original-Komposition

Gesamtleiter Niklas Schmider begrüßte das Publikum zunächst: „Im Umgang mit Superlativen ist Vorsicht geboten, weil sie sich schnell abnutzen.“ Doch mit der Aufführung des „Messias“ von Georg Friedrich Händel werde dessen größtes Werk aufgeführt, das nach seiner Uraufführung 1742 eine beispiellose Erfolgsgeschichte erlebt habe (siehe Info).

„Das Werk hat einen unangefochtenen Ehrenplatz in der Musikgeschichte“, erklärte Schmider. Im „Messias“ werde nicht nur ein einzelner Aspekt des Kirchenjahres in den Mittelpunkt gestellt, sondern ein Gesamtbild von Jesus geschaffen. Aus einer Zusammenstellung von ausgewählten Bibeltexten wird im ersten Teil des Werkes, dem Weihnachtsteil, die Ankündigung des Messias und die Geburt Christi, im zweiten Teil die Passion mit Auferstehung und im dritten Teil schließlich die endzeitliche Hoffnung auf das ewige Leben vertont.

Für die Aufführung des ersten und dritten Teils in Hausach wurde die englische Sprache wie in der Original-Komposition gewählt. Das großartige Konzert wurde von einem Orchester mit Streichern, Cembalo, Pauken und Trompete begleitet, die Kirche erwies sich als ausgezeichneter Klangraum. Wenn beispielsweise die Solisten Judith Wernet (Sopran), Alina Kirchgäßner (Alt), Klaus Haas (Tenor) und Andy Haberer (Bass) ihre beeindruckenden Lieder sangen oder der Chor stimmgewaltig die Geburt Jesus pries.

Als Zugabe gab es das „Halleluja“

Es fiel schwer, dem Impuls zum Applaus zwischen den einzelnen Beiträgen zu widerstehen. Jeder Winkel der Mauritius-Kirche wurde mit dem Lobpreis Gottes erfüllt, die Einzelkritik der beinahe 30 Lieder und Musikstücke würde den Rahmen der Berichterstattung sprengen.

Der Chor, die Solisten und Musiker unterhielten ihr Publikum auf sehr hohem Niveau und boten ein besonderes Hörerlebnis im sakralen Kontext. Mit der Schluss-Fuge „Amen“ ging für das äußerst aufmerksame Publikum ein Konzert zu Ende, das in Erinnerung bleiben wird. Nach dem langen Applaus und dem Dank an die Mitwirkenden wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer abschließend mit dem weltberühmten „Halleluja“ beschenkt.

Der „Messias“

Der bereits zu Lebzeiten weltberühmte deutsch-britische Komponist Georg Friedrich Händel komponierte 1771 das Oratorium mit dem Originaltitel „Messiah“ in englischer Sprache, basierend auf Bibeltexten aus der King-James-Bibel. Die Uraufführung fand 1772 im irischen Dublin statt. Die Komposition „ Halleluja“, das Schlussstück des zweiten von drei Teilen des Oratoriums, ist eines der am meisten aufgeführten Musikstücke überhaupt.