Die Bläsergruppe begeisterte unter anderem mit einem Frank-Sinatra-Medley. Foto: Hiller

Freizeit: MV Mahlberg musiziert im Freien / 140 Besucher trotz vor dem Tabakmuseum dem Herbstwetter

Nach der ersten Regenpleite hat es nun doch noch geklappt: Das Orchester des Mahlberger Musikvereins hat seine Fans mit einem Open-Air-Konzert begeistert.

Mahlberg - Seit nahezu zwei Jahren konnte der Mahlberger Musikverein coronabedingt nicht mehr öffentlich auftreten. Sein erster Versuch eines Open-Air-Konzertes nach langer Zwangspause musste verschoben werden. Doch eine Woche später hat es auf dem Rasen-Gelände des Tabakmuseums abstandsgerecht doch noch mit seinem Open-Air-Konzert geklappt.

Trotz wolkenverhangener klammer 14 Celsius-Grade fanden sich mittags mehr als 140 herbstlich vermummte Zuhörer auf der grünen Wiese neben der Tabakfabrikantenvilla ein, darunter erstaunlich viele Kinder.

Manche Besucher hatten eigens Klappstühle und Wolldecken mitgebracht, um das Konzert besser zu genießen. Musikchefin Daniela Weber war glücklich: "Wir haben unser Publikum so lange vermisst!" Nun war es wieder da, zahlreiche Besucher waren sogar mit Fahrrädern auch aus Orschweier angereist. Sibylle Keßler führte durch das gewohnt anspruchsvolle und lange vermisste Programm.

Beim Einstieg mit einem Schlager-Medley von Roger Williams brillierte Dominik Küntzler als Trompetensolist, anschließend folgte ein weiteres mit alten Hits der 1980er- Jahre von "Verdammt lang her" bis "Major Tom" samt "My Dream" mit Solist Kevin Ehret. Gleich darauf noch ein Medley, dem Jahrhundert-Entertainer Frank Sinatra gewidmet. Ob "New York, New York" oder "My Way": Da bewies die Musikverein-Blaskapelle besonders trefflich die gewohnten Stärken ihrer Register mit Bigband-Qualitäten. Das Orchester präsentierte sich auf dem Museumsgrün trotz vieler vorbeifahrender Autos und lange eingeschränkter Probemöglichkeiten hoch konzentriert und professionell.

Rebekkas Feiße glänzte beim "You raise me up" am Saxofon. Beim spanisch-dynamischem "El Cumbachero" waren Flöten- und Piccolo-Soli von Annette Burger und Claudias Gißler zu hören. Als verlangte Zugabe setzte das Orchester schließlich noch seine Lieblingspolka "Böhmischer Traum" drauf. Dazu war mittlerweile die Herbstsonne doch noch durchgebrochen – als Wink vom Himmel für den Mahlberger Musikverein.

Unter den Konzert-Zuhörern saß auch Rüdiger Müller. Der hatte nach siebzehn Amtsjahren beim von ihm geprägtem MV seinen Dirigentenstab im Sommer an Melanie Huber weitergegeben (wir berichteten). Bei seiner nun endlich öffentlich möglichen Ehrung in Mahlberg lobte er: "Sie ist eine tolle Nachfolgerin!" Das Orchester möge ihr genau so folgen wie früher ihm. Sein Herz bleibe dem Mahlberger MV erhalten – aber eben nur noch als Zuhörer.