Stella und Mika hatten bei der Feierstunde im Ettenheimer Bürgersaal viel zu bereden. Foto: Decoux-Kone

Elfjähriger Junge zog Mädchen aus dem Wasser.

Ettenheim - Weil ein Junge beherzt eingegriffen hat, ist die 13-jährige Stella Zampra aus Ettenheim noch am Leben. Der Elfjährige hatte das Mädchen vom Boden des Ettenheimer Schwimmerbeckens nach oben geholt und wurde dafür jetzt geehrt.

Im August wäre das Mädchen im Ettenheimer Schwimmbad fast ums Leben gekommen. Bei hochsommerlichen Temperaturen tauchte Stella nach einem Sprung ins Wasser nicht mehr auf. Mika Müller erkannte die Notsituation als Erster und zog sie gerade noch rechtzeitig an die Wasseroberfläche, wo andere Kinder ihm dann halfen.

Diese Rettungsaktion nahmen die Stadt Ettenheim und die Polizei zum Anlass, den Kindern offiziell zu danken. Im Bürgersaal bekamen sie Fanta, Limo, Cola und mit Smarties verzierte Donuts, außerdem jeweils zwei Eintrittskarten für den Europa-Park. Da war die Freude groß. Zum Kuchen essen dürfen die Kinder demnächst auch in den Polizeiposten Ettenheim kommen und dann natürlich auch im Streifenwagen Probesitzen.

Mika Müller erkannte die Notlage als Erster

Peter Scholz, der Leiter des Polizeipostens Ettenheim, hätte die Kinder gerne auch zu einer Bootsfahrt mit dem Polizeiboot auf dem Rhein eingeladen, doch das ist wegen den Corona-Auflagen noch nicht möglich. "Ich hoffe, ihr werdet auch bei einer kleinen Feier im Polizeiposten mit Fanta und Kuchen ein paar schöne Stunden haben", so Scholz. "Es ist heute leider nicht mehr selbstverständlich, zu helfen. Ihr Kinder habt vorbildlich reagiert und das wollen wir euch danken", sagte Scholz zu den Kindern, die mit ihren Eltern zur Ehrungsfeier gekommen waren.

So eine Veranstaltung habe man im Bürgersaal noch nicht gehabt, betonte Bürgermeister Bruno Metz. "Der Ursprung war ein Unglück, das so geglückt ausgegangen ist, dass wir heute einfach mal Danke sagen wollen."

Vor allem dem schnellen Eingreifen von Mika Müller ist das gute Ende zuzuschreiben. Der Elfjährige war im Wasser, als er bemerkte, dass mit Stella etwas nicht stimmt. "Ich habe gesehen, dass sie sich unter Wasser nicht bewegt. Als sie nach gefühlten 30 Sekunden immer noch nicht aufgetaucht ist, bin ich nach unten getaucht und habe sie über Wasser gezogen." Diese Aktion bekamen die Geschwister Anna und Max Gegwald sowie Selina Hug mit, die Mika halfen, das Mädchen über Wasser zu halten und zum Beckenrand zu ziehen – bis Rettungsschwimmer Edgar Koslowski Erste Hilfe leisten konnte.

Stella geht es sehr gut – davon konnten sich die Besucher der Feierstunde überzeugen. Das Mädchen bedankte sich auch persönlich bei ihren mutigen Lebensrettern.

"Ihr habt Zivilcourage gezeigt und im richtigen Moment genau das Richtige getan", lobte Metz die Kinder. "Ihr seid Vorbild für andere auch für Erwachsene." Das mutige, besonnene und nicht selbstverständliche Einschreiten der Kinder gehöre einfach gewürdigt, waren sich die Stadt Ettenheim und der Polizeiposten einig.