Kurator José Oliver (von links), sein Stellvertreter Robert Renk, Kulturamtsleiter Hartmut Märtin, „Kinderleicht und Lesejung“-Kuratorin Christiane Agüera Oliver und Ulrike Tippmann vom Förderverein Foto: Reinhard

Das Literaturfestival findet ab sofort in zwei Teilen statt. Der erste startet am 13. Juli. Außerdem werden die Stipendien anders aufgeteilt.

Der Hausacher Leselenz steht in den Startlöchern und bietet in diesem Jahr einige Neuerungen, die Kurator José F. A. Oliver am gestrigen Montag bei einem Pressegespräch bekannt gab. So steht ihm in diesem Jahr zum ersten Mal als stellvertretender Festival-Leiter Robert Renk zur Seite. Der Buchhändler aus Innsbruck, der schon viel Leselenz-Erfahrung hat und bereits einige Veranstaltungen moderiert hat, löst Ulrike Wörner ab. „Sie bleibt dem Literaturfestival aber erhalten“, betonte Oliver. Wörner werde unter anderem weiterhin in der Jury für die Stadtschreiber-Stipendien sitzen.

Corona habe bei vielen Autoren Spuren hinterlassen. „Einige Autoren mussten einen Brotjob annehmen, so dass sie nur zu Lesungen am Wochenende kommen können“, berichtete Oliver. Aus diesem Grund sei der Leselenz zweigeteilt worden; in einen Sommer- und einen Herbstleselenz. Der erste Teil findet wie gewohnt von Donnerstag bis Montag, 13. bis 19. Juli, statt. Der zweite Leselenz-Teil startet im Oktober. Die Begrüßung der Stipendiaten und die Vergabe des Leselenz-Preises wurden in den zweiten Teil verlegt. Außerdem soll dann in Hausach der erste Kinderleicht-und-Lesejung-Pfad eröffnet werden. „Er wird jedes Jahr einen anderen Schriftsteller als Thema haben.“ 2023 stehe in Kooperation mit dem Erich-Kästner-Museum aus Dresden Erich Kästner im Fokus. Der Pfad biete unter anderem Lehrern didaktische und pädagogische Handreichungen.

Auch bei den Stipendien habe sich etwas geändert. Da, wie Oliver bereits erwähnte, viele Autoren einem weiteren Beruf nachgehen oder Familie haben, seien den meisten ein dreimonatiger Aufenthalt in Hausach zu lang. Deswegen gebe es jetzt drei Stipendien mit einer jeweiligen Dauer von sechs Wochen. Da das Molerhisle stark renovierungsbedürftig ist, werden die Stipendiaten während ihres Aufenthalts nun auch in einer angemieteten Ferienwohnung in der Altstadt wohnen.

Für Kulturamtsleiter Hartmut Märtin wird der Leselenz 2023 der letzte sein, den er von Seiten der Stadt begleitet. Er verabschiedet sich bald danach in die Rente. Märtin bedankte sich für die Begegnungen, die der Leselenz ihm ermöglicht hatte. Am dankbarsten sei er aber, dass er in diesem Rahmen am dankbarsten für die Begegnung mit José Oliver sei.

Da es in Hausach keine Buchhandlung mehr gibt, wir das Eiscafé Venezia für die Dauer des Leselenzes in Zusammenarbeit mit der Gengenbacher Buchhandlung Richter kurzerhand als Kulisse für die Lesungen zur Buchhandlung umfunktioniert. „Es gibt dann nur noch einen Straßen-Eisverlauf“, informierte Oliver.

Das Programm des Leselenzes ist im Internet unter www.leselenz.eu zu finden.