Legenden sterben nie Foto: Melanie Geitlinger

Diese Zeilen entstehen kurz vor dem Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga. Der FC Bayern empfängt in München die TSG Hoffenheim. Als ich Mitte November Tickets für diese Partie erstand, konnte niemand die Zeichen erahnen, unter denen sie stehen würde. Es ist das erste Spiel einer neuen Zeit, der Zeit nach Franz Beckenbauer.

„Der Größte“, „die Lichtgestalt“, „das Glückskind“ – in den vergangenen Tagen hat die internationale Journaille einen gefühlten Jahresvorrat an Lob und Superlativen in die Tastatur gehackt. Zu Recht. Obschon vor allem die deutschen Kollegen gut daran getan hätten, sie hätten sich bei der Berichterstattung über den (unbewiesenen) Sommermärchen-Skandal mehr an Fakten orientiert als an Mutmaßungen. Posthume Verballiebkosungen machen den Kaiser nicht wieder lebendig. Dass er immer unter uns sein wird, steht indes außer Frage – seinem sportlichen Vermächtnis sei Dank.