Chöre und Orchester entführen in die weite Welt / Abwechslungsreiches Programm
Städtereisen sind beliebt. Kein Wunder, dass der Polizeichor bei seinem Frühjahrskonzert in der Stadthalle mit diesem Thema voll im Trend lag und sich das Publikum gern mitnehmen ließ.
Lahr. "Ich lade gern mir Gäste ein, man lebt bei mir recht fein, man unterhält sich, wie man mag, oft bis zum hellen Tag", heißt es in der Operette "Fledermaus" von Johann Strauß. Getreu diesem Motto hatte auch der Polizeichor für Abwechslung gesorgt und Gäste eingeladen. Der Frauenchor der Polizei Duisburg und das Polizeimusikkorps Karlsruhe wechselten sich mit den Lahrer Sängern ab.
Die Reise startete mit den Lahrer Sängern unter der Leitung von Mathias Baier und am Flügel begleitet von Inessa Maier in Richtung Heidelberg und Köln nach Amsterdam, von dort nach Westerland.
Das Polizeimusikkorps holte die Zuhörer zurück nach Karlsruhe. Mit über 70 Musikern, die am Samstag nicht alle in Lahr waren, ist es das größte Polizeimusikorchester in Deutschland. Die Altersspanne der Musiker, darunter sind übrigens elf Frauen, reicht von 18 bis 89 Jahren. Neben Schutz- und Kriminalpolizisten sitzen auch ehemalige Militärmusiker sowie zivile Musiker im Orchester.
Die Musiker verließen Europa gen USA, landeten in Sedona, Arizona, um dann wieder nach Europa zurückzukehren: Paris, die Stadt, die von der Liebe träumt, und das sonnige Spanien lockten dann doch zu sehr. Für ihre gesangliche Interpretation von "Ganz Paris träumt von der Liebe" und "Eres Tu" bekam die Sängerin des Musikkorps, Claudia Pontes großen Beifall.
Der erste Frauenchor unter dem Dachverband des Sängerbunds der deutschen Polizei wurde in Duisburg gegründet. Die Frauen unter der Leitung von Sebastian M. Ostmeyer gaben Moderator Werner Kohler, der gewohnt launig durchs Programm führte, ein Städterätsel auf. Anhand des Programms hatte er seine Moderation aufgebaut und die passenden Städte zu den Liedern ausgesucht. Doch die Sängerinnen aus dem Ruhrpott hatten es ihm nicht leicht gemacht. Kohler musste suchen, kam dann auf New York, Marrakesch und den US-Bundesstaat Wyoming. Zu jedem Beitrag zeigte er mit seinem Leuchtfinger auf einem Globus die Lage des besungenen Ortes. Nach dieser Rundreise konnten sich die Gäste in der Pause bei der Skiabteilung des Polizeisportvereins stärken.
Mit "Dschinghis Khan" geht’s nach Moskau
Weiter ging die Reise mit den Sängerinnen aus Duisburg nach Paris und Kalifornien. Von dort mit dem Polizeimusikkorps Karlsruhe ans Ufer des Mississippi, weiter nach Tennessee und dann in einem großen Sprung in die Prager Gassen. Mit der Zugabe "Zum Städtel hinaus" hatten die Karlsruher ein Rätsel für Kohler parat. "Die Stadt ›Hinaus" habe ich auf dem Globus leider nicht gefunden und kann sie Ihnen leider nicht zeigen", entschuldigte er sich schmunzelnd.
Vom Lahrer Polizeichor ist man es gewohnt, dass der zweite Konzertteil der moderneren Popmusik gewidmet ist. Entsprechend entführten die Herren ihre Zuhörer mit "Dschinghis Khan" nach Moskau und mit Billy Joel nach Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, bevor sie über das österreichische Städtchen Fürstenfeld in der Steiermark sangen, von wo sie unbedingt wieder "ham" wollten, weil sie sich "so allan" fühlten.
Ein imposantes Bild gab es am Ende, als die drei Gruppen gemeinsam das Badner-Lied sangen und dabei von den Zuhörern im Publikum gesanglich unterstützt wurden.
INFO
Der Lahrer Polizeichor
Der Polizeichor Lahr ist 1984 als Abteilung des Polizeisportvereins Lahr gegründet worden. Er besteht aus Sängern des Polizeireviers, der Kriminalpolizei, der Bereitschaftspolizei, des öffentlichen Dienstes und Vertretern ziviler Berufe. Seine Veranstaltungen haben einen festen Platz im kulturellen Kalender der Stadt Lahr. Mit 51 aktiven Sängern zählt der Polizeichor auch zu den größten Männerchören der Ortenau. Er ist bereits in der Frauenkirche in Dresden und im "Hamburger Michel" aufgetreten.