Die Ortsmitte in Sulz nimmt Gestalt an. Mit 350 000 Euro ist die Fertigstellung die wichtigste Investion im Stadtteil im kommenden Jahr. Aber auch ein neues Baugebiet wünschen sich die Sulzer.Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Ortschaftsrat: Sulzer wollen auch neues Baugebiet / Trotte wird restauriert

Mit 350 000 Euro ist die Fertigstellung der neugestalteten Dorfmitte die wichtigste Investition in Sulz im kommenden Jahr. Aber auch ein neues Baugebiet fordern die Sulzer, wurde im Ortschaftsrat deutlich.

Sulz. Der Sulzer Ortschaftsrat hat am Donnerstagabend über die Mittel für den Haushalt 2021 beraten. Um das Baugebiet "Stubenriedle II" gab es eine längere Diskussion. Einige Räte monierten, dass es in der Stadt etliche neue Baugebiete gebe, während das seit zehn Jahren gewünschte Neubaugebiet im größten Lahrer Stadtteil nicht einmal geplant würde. Weitere Erschließungsbeiträge würden nicht entstehen.

Die Gefahr bestehe, dass gerade junge Familien, die auf einen Bauplatz warten würden, irgendwann wegziehen würden. Auf der anderen Seite gab es das Argument, dass der Gemeinderat eben nicht bei jedem Wunsch nach Neubaugebieten "Hurra" rufen würde. Eine Mehrheit habe da eher Bedenken wegen weiterer Versiegelung.

Rudolf Dörfler, der für die CDU auch im Lahrer Gemeinderat sitzt, regte an, dass es einen "fraktionsübergreifenden Antrag" der drei Fraktionen – CDU, SPD und FWV – im Gemeinderat geben könnte. Damit sollte die Priorität des gewünschten Baugebiets aufgewertet werden, die das Stadtplanungsamt dann sicher auch berücksichtigen würde. Mehr sei derzeit nicht möglich. Uta Dreyer (SPD) und Ortsvorsteher Rolf Mauch (FWV), die ebenfalls im Gemeinderat sitzen, fanden diesen Vorschlag gut.

Die anderen Mittel für den Finanzhaushalt wurden ohne größere Diskussion angenommen. Die Fertigstellung der neugestalteten Dorfmitte im kommenden Jahr ist mit 350 000 Euro veranschlagt. Für den weiteren Umbau der Grundschule in eine Kindertagesstätte sollen 250 000 Euro bereitgestellt werden. Die Sanierung der Toilette im Rathaus soll mit 60 000 Euro im Jahr 2020 angegangen werden. Für einen barrierefreien Zugang zum Rathaus in Sulz sollten 65 000 Euro bereitgestellt werden. Einen genauen Betrag für den Ausbau der Uhlsbergstraße müsse erst ermittelt werden. Mauch erklärte hier aber unmissverständlich, dass die Hausnummern 40 bis 60a nur über einen Waldweg zu erreichen wären.

Sulz soll im Haushaltsplan 2021 sogenannte Strukturverbesserungsmittel in Höhe von knapp 20 000 Euro erhalten. Einig waren sich die Räte, dass ein Sonnensegel für den Spielplatz "Dinglinger Matt" dafür angeschafft werden sollte. In der Frageviertelstunde für Besucher regte ein Bürger an, dass dort auch neue Bänke auf dem Spielplatz notwendig sein. Das wurde im Protokoll ergänzt.

Mauch schlug vor, dass der Wiederaufbau der Trotte und die Renovierung hier ebenfalls aufgenommen werden sollten. Es gab eine Diskussion, ob das nicht Teil des Umbaus der Ortsmitte wäre. Die Trotte sei schließlich ein Denkmal. Mauch bezweifelte allerdings, dass es dafür Mittel im Haushalt angesichts einer eher angespannten Finanzlage im kommenden Jahr geben würde. Die Mitglieder des Ortschaftsrats nahmen beide Vorschläge mit Mehrheit an.

Im Oberdorf gibt es wohl einen oder mehrere Hähne, die krähen würden. Mauch erklärte hier allerdings, dass es bei der Ortsverwaltung über die "Guller" noch keine Beschwerden wegen Ruhestörung gegeben habe. Also sehe man bei der Verwaltung derzeit auch keinen Handlungsbedarf.

Die Unterführung unter der Sulzbergstraße, der Zufahrt auf den Langenhard, wird nicht geschlossen. Es gab Anmerkungen, dass es dort immer wieder Müll geben würde. Ähnlich sehe es auf dem Spielplatz "Dinglinger Matt" aus. Mehre Ortschaftsräte hatten bei diesem Punkt allerdings bemerkt, dass es – egal, wer dafür verantwortlich ist – schwierig sei, Abfälle ordentlich zu entsorgen, wenn die Mülleimer nur zweimal in der Woche entleert würden.

Die Ortsmitte wird im Kreuzungsbereich von Heitergass, Lahrer Straße, Waldstraße und zum Bühl neu gestaltet. Vor der Kirche wird das Niveau um 1,60 Meter angehoben und mit einer Betonstützmauer abgefangen. Der Querschnitt der Kreisstraße wird reduziert, die Gehwege werden verbreitet und die Gehweg- und Straßenflächen südlich mit Pflaster belegt.