Publikumsmagnet: Die Mineralienbörse zog mehr als 40 Aussteller aus Deutschland und dem nahen Ausland sowie unzählige Besucher an. Foto: Breuer

Für die Besucher gab es in der Sulzberghalle einige Überraschungen

Sulz. Sie ist jedes Jahr ein Eldorado für Freunde schöner Steine und Fossilien: die Mineralienbörse in Sulz. Auch gestern strömten die Besucher wieder in die Sulzberghalle, um sich von den glitzernden und bunten Steinen begeistern zu lassen.

Die fünfjährige Miriam steht mit großen Augen am Stand von Lucia Clauss. So viel Schmuck, und auf fast allen Stücken prangt ein hellblauer, fast schon türkisfarbener Stein, der mal mit rötlicher Muschelhaut, mal mit schwarzer Koralle kombiniert ist. Das Mädchen ist so fasziniert, dass ihr die Standbetreiberin spontan einen kleinen blauen Stein schenkt. Es ist ein Larimar, der Stein der Karibik, den es nur in der Dominikanischen Republik gibt. Und, so erklärt Clauss, die Vorkommen in der Mine sind fast erschöpft. Umso mehr freut sich Miriam, dass sie so einen schönen und fast schon seltenen Stein mit nach Hause nehmen darf.

Überraschungen gibt es aber für die Besucher noch mehrere. So haben Aussteller kleinere Stücke in Körbchen gesammelt und einen Schöpflöffel hineingelegt. Für einen Euro können die Gäste hier ein Tütchen mit Halbedelsteinen abfüllen und mitnehmen. Das kommt genauso gut an wie der Steinespalter von Wolfgang Breitenborn, der in einem Korb große unscheinbare Steine liegen hat. Für ein paar Euro können die grauen Kugeln erstanden werden, die Weißenborn dann vor den Augen der Käufer spaltet. Erst dann wird das glitzernde Innere sichtbar.

Dass aber nicht alles echt ist, was weltweit verkauft wird, zeigt Ralf Richter von den Mineralienfreunden Ortenau. Er hat gefälschte Mineralien dabei, die besonders gern im asiatischen Raum an Touristen verkauft werden. Täuschend echt sehen sie aus und sind doch nichts weiter als zusammengemischte Stoffe, die sich kristallisieren und dann eingefärbt werden.

Die Mineralienbörse, die in diesem Jahr zum 22. Mal stattgefunden hat, ist vor zwei Jahren von den Mineralienfreunden Ortenau an die Mineralbox Felsa und Rüd aus Mönsheim übergeben worden. "Es freut mich, dass diese Übernahme erfolgreich verlaufen ist und die neuen Organisatoren die Veranstaltung weiterhin tragen und weiterentwickeln wollen", sagte Bürgermeister Guido Schöneboom. Und weiter: "Die Ortenauer Mineralienbörse ist ein Publikumsmagnet, die mehr als 40 Aussteller aus Deutschland und dem nahen Ausland sowie unzählige Besucher anzieht."

Die Sonderausstellung, die vom Mineralogen Manfred Baumstark aus Bühl zusammengestellt wurde, befasste sich mit Bleimineralien aus dem Schwarzwald. Richard Bayerl von den Stuttgarter Mineralienfreunden, der schon als Stammgast bezeichnet werden kann, hatte sich wieder als Experte für die Wolfacher Grube Clara mit einem Mineralienbestimmungsstand beteiligt.

In der Grube Clara können sich übrigens, wie Schöneboom betonte, "sowohl erfahrene Mineraliensammler als auch Familien mit Kindern auf das Abenteuer der Schatzsuche begeben".