So soll die Brestenbergstraße künftig aussehen. Foto: Lahrer Zeitung

Die Stadt will den Ausbau der Gerichts- und der Brestenbergstraße angehen.

Die Stadt will den Ausbau der Gerichts- und der Brestenbergstraße angehen. Die Bauarbeiten sollen von März bis August 2019 dauern. Das Ganze kostet rund 575 000 Euro.

  Die Brestenbergstraße ist als eine der letzten historischen Straßen größtenteils noch mit dem für Lahr typischen roten Buntsandsteinpflaster befestigt. Im unteren südöstlichen, etwa 50 Meter langen Teilabschnitt ab der Friedrichstraße bis zum Kurvenbereich der Brestenbergstraße ist der ursprüngliche Ausbau (vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts) mit den originalen Rinnensteinen, Bordsteinen und der Pfasterverlegung noch vorhanden. Laut Landesdenkmalamt ist die Pflasterung ein Dokument der Verkehrsgeschichte. Der Abschnitt muss in seiner jetzigen Form erhalten werden.

  Im Sanierungsgebiet "Nördliche Altstadt" sind die Brestenberg- und die Gerichtsstraße die letzten Straßenzüge, die noch nicht umgestaltet wurden. Urteilsplatz, Kaiserstraße, Obertorstraße, Vordere Mauergasse, Rappentorgasse, Friedrichstraße sowie Dinglinger-Tor-Straße wurden von 2008 bis 2016 umgebaut. Die Kreuzstraße folgte bis Mitte 2018.

Lahr. "Wesentliche Zielsetzung für eine Sanierung und Umgestaltung von Brestenberg- und Gerichtsstraße ist eine Beibehaltung ihrer historischen Grundcharakteristik bei gleichzeitig deutlicher Verbesserung der Begeh- und Befahrbarkeit", so die Stadtverwaltung. Die gesamte Brestenbergstraße sei nicht barrierefrei begehbar. Beim unteren Teilstück, das denkmalgeschützt ist (siehe Info), sei dies nicht zwingend erforderlich, da die fußläufige Hauptverbindung von Norden in Richtung Urteilsplatz über die Fußgängerrampe zur Gerichtsstraße abgedeckt werden kann. "Im mittleren und westlichen Bereich sollte aber eine komfortabler begehbare und barrierefreie Straßenoberfläche hergestellt werden", so die Verwaltung. Um den Charakter des durchgehenden Sandsteinpflasters in der Brestenbergstraße zu wahren, soll bei der Sanierung des mittleren und westlichen Abschnitts wieder roter Buntsandstein verwendet werden.

Die Ausbauplanung sieht vor, in der Brestenbergstraße das unebene Sandsteinpflaster aufzunehmen, einzulagern und in den Randbereichen wieder einzubauen. Im Bereich der 3,50 Meter breiten Fahrbahn wird ein neues, gut begehbares Buntsandsteinpflaster verlegt, analog der Pflasterung in der Kreuzstraße, die den Bereich der Burgmauern abbilden.

Pflaster wird wiederverwendet

In den seitlichen Teilbereichen zwischen Fahrbahn und den Gebäudefassaden wird das vorhandene Pflaster wiederverwendet. Um wildes Parken zu vermeiden, will die Stadt drei Längsparkplätze für Autos im westlichen und vier Querparkplätze im östlichen Teilabschnitt einrichten. Drei Bäume sollen gepflanzt werden.

Die Planung für die oberen Gerichtsstraße orientiert sich an der Kaiser- und Friedrichstraße. Die Randeinfassung der Straße wird mit einem Granitbordstein und einem überfahrbaren Natursteinpflasterstreifen aus Granit ausgeführt. Die Fahrbahn im nördlichen Abschnitt wird asphaltiert. Durch die Reduzierung der Fahrbahnbreite auf vier Meter sind laut Stadt fußgängerfreundlichere Gehwege möglich. Die Gehwege werden mit Granitplatten ausgestattet. Ähnlich wie in der Kreuzstraße soll der Verlauf der Stadtmauer durch einen Materialwechsel im Bereich des Gehweges aufgezeigt werden. Im Einmündungsbereich der Gerichts- zur Turmstraße wird ein Rundbordstein eingebaut. Der südliche Abschnitt der Gerichtsstraße wird mit rotem Buntsandsteinpflaster niveaugleich ausgeführt.

Im Haushaltsplan 2018 sind für die Brestenbergstraße 315 000 Euro für die Gerichtsstraße 180 000 Euro Haushaltsmittel eingestellt. Die Stadt geht davon aus, dass weitere 80 000 Euro benötigt werden. Die Verwaltung rechnet mit Fördermitteln aus dem Sanierungsprogramm "Nördliche Altstadt" in Höhe von 120 000 Euro.

Der Technische Ausschuss befasst sich am Mittwoch, 12. September, ab 17.30 Uhr im Rathaus II mit diesem Thema.