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Bundestagswahl: CDU-Kandidat wird mit nur 0,06 Prozent Vorsprung gewählt

Lahr - Im Wahlkreis Emmendingen-Lahr haben sich die Kandidaten von CDU und SPD ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert: Yannik Bury (CDU) wurde mit knappem Vorsprung vor Johannes Fechner direkt in den Bundestag gewählt.

Das sind die Ergebnisse aus dem Wahlkreis Emmendingen-Lahr

Ganz am Anfang der Auszählung der Erststimmen lag Fechner knapp vorn, dann übernahm der CDU-Kandidat die Führung. Gegen 21.10 Uhr wendete sich das Blatt wieder und der SPD-Kandidat lag wieder vorn. Bei den Erststimmen war der Unterschied zwischen dem CDU- und dem SPD-Kandidaten bis zuletzt denkbar gering. Bis kurz vor Schluss lagen beide gleichauf, und erst nach der Auszählung in Hofstetten stand fest: Yannik Bury hat mit einem Vorsprung von 0,06 Prozent das Direktmandat gewonnen. Er erhielt im Wahlkreis 27,85 Prozent. Sein Vorgänger, der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, war bei der Bundestagswahl vor vier Jahren noch auf 36,6 Prozent der Stimmen gekommen. Johannes Fechner, seit 2013 SPD-Bundestagsabgeordneter, steigerte sich von 23,7 auf 27,79 Prozent. Er bleibt im Bundestag, weil er über die Landesliste der SPD abgesichert ist.

Für Heike Dorow von den Grünen wurden 14,0 Prozent abgegeben, bei der Wahl 2017 gab es für die Grünen 11,1 Prozent. Tino Ritter steigerte das Erststimmen-Ergebnis für die FDP von 8,6 auf 10,0 Prozent. Für den AfD-Abgeordneten Thomas Seitz gab es ein Minus: von 10,8 auf 8,6 Prozent. Imke Pirch (Linke) erhielt nur 3,0 Prozent. Vor vier Jahren gab es für die Linke noch 5,2 Prozent der Erststimmen.

Bei den Zweitstimmen, die für die Zusammensetzung des Bundestags ausschlaggebend sind, ist der Trend ganz ähnlich. Die CDU fiel deutlich von 35,9 auf 24,8 Prozent ab, die SPD steigerte sich von 17,9 auf 23,9 Prozent. Mit 17,2 Prozent gab es auch für die Grünen ein Plus: 13,7 Prozent der Zweitstimmen gab es vor vier Jahren für die Partei. Die FDP gewann ebenfalls hinzu, von 10,6 auf 13,3 Prozent. Für die AfD gab es bei den Zweitstimmen Verluste. Vor vier Jahren hatte sie im Wahlkreis 11,5 Prozent, jetzt 9,0 Prozent. Die Linke sackte von 6,8 auf 3,5 Prozent ab.

Bei den Lahrerinnen und Lahrern hatte Johannes Fechner die Nase vorn: In Lahr erhielt der SPD-Kandidat 25,9 Prozent der Erststimmen (ein Plus von 3,2 Prozent).

Damit liegt er knapp vor Yannick Bury (CDU), der 24,6 Prozent erhielt (ein Minus von 8,7 Prozent). Heike Dorow steigerte den Grünen-Anteil bei den Erststimmen von 9,3 auf 11,5 Prozent, Tino Ritter schnitt mit 11,5 Prozent um 3,9 Prozent besser ab. Für Thomas Seitz von AfD gab es mit 15,1 Prozent der Erststimmen ein Minus von 3,4 Prozent, bei Imke Pirch mit 3,3 Prozent einen Verlust von 2,9 Prozent.

Auch bei den Zweitstimmen gab es für die CDU in Lahr einen herben Verlust: Die Christdemokraten rutschen von 30,8 auf 23,2 Prozent ab, das sind 7,6 Prozent weniger als vor vier Jahren. Die SPD gewann 5,3 hinzu und liegt jetzt bei 23,3 Prozent. Die Grünen steigerten sich in Lahr von 11,2 auf 13,4 Prozent und die FDP von 10,3 auf 13,2 Prozent. Die AfD verlor 3,2 Prozent, liegt aber immer noch bei 15,5 Prozent. Die Linke liegt jetzt bei 3,5 Prozent, das sind 3,3 Prozent weniger als bei der Bundestagswahl 2017. Die Wahlbeteiligung in Lahr lag bei 66,2 Prozent.

Auffallend ist, dass die AfD in einigen Teilen der Gesamtstadt besonders gut abgeschnitten hat. In Langenwinkel zum Beispiel kam die Partei auf 29,4 Prozent und ließ damit alle anderen Parteien hinter sich. Das gilt auch für Kippenheimweiler mit 26,4 Prozent, für Mietersheim mit 25 Prozent. Auch in Dinglingen-Ost wurde die AfD und in Dinglingen-West mit jeweils 28,5 Prozent stärkste politische Kraft.