Als "Dank an die Region" war am Samstag der Eintritt zur Landesgartenschau frei. Zahlreiche Besucher waren denn auch beim Bürgerfest des Ortenaukreises dabei. Foto: Kiryakova

Ungewöhnlich viele Besucher. Eintritt erstmals frei

Lahr - Den ganzen Samstag über war der Besuch außergewöhnlich hoch: Rund 6000 Besucher sind am Samstag zum Bürgerfest des Ortenaukreises auf die Landesgartenschau gekommen. Den ganzen Tag über war der Eintritt frei.

Bereits am Morgen war der Bürgerpark sehr gut besucht. Am Abend – da heizte gerade die "Peter Oehler Band" mit dem Instrumentalstück "Peter Gunn" den Besuchern ein – war der Seepark für diese Uhrzeit annähernd so gut besucht wie beim "Bergfest" im Sommer und dem Konzert mit Gregor Meyle. Ein ungewöhnlich milder Oktoberabend hat da sicher auch einen – wenn auch geringeren – Anteil.

Landrat Frank Scherer eröffnete das dritte Ortenauer Bürgerfest am Nachmittag zusammen mit Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller. Matthias Drescher moderierte die Eröffnung und leitete die Auktion der Klappstühle, die neben dem großen Zelt und der Bühne einen neuen und vorläufig letzten Platz auf der Landesgartenschau gefunden hatten. Für zünftige Musik sorgte ein eigens für das Bürgerfest zusammengestelltes Blasorchester. Der Landrat persönlich dirigierte die Musiker beim "Badnerlied".

"Die Landesgartenschau ist eine Erfolgsgeschichte": Der Meinung waren neben Scherer auch Oberbürgermeister Müller. Auf die Frage des Moderators, wie Müller denn in Nachhinein die gerade noch rechtzeitige Fertigstellung der Ortenaubrücke unmittelbar vor der Eröffnung sehen würde, war der Lahrer OB nicht verlegen. "Der erste Spaziergänger über die Brücke war der Landrat." Beifall und Lacher der Gäste sprachen Bände. Müller ergänzte, dass er vom Zuschlag für Lahr, die Landesgartenschau im Jahre 2018 auszurichten, sechs Jahre zuvor im Landratsamt erfahren habe. Der Erfolg der Landesgartenschau für Lahr, den Kreis und die gesamte Region werde sich aber in vollem Umfang auch erst in den kommenden Jahren zeigen, betonte Müller. Mehr als 90 Liegestühle, einer pro Gemeinde des Ortenaukreises, und Stühle, die nach Regionen benannt waren, kamen anschließend unter den Hammer. Die Aktion fand auf die amerikanische Art statt. Das Mindestgebot lag bei 20 Euro pro Liegeeinheit. Jeder, der bot, erhöhte die Summe automatisch um fünf Euro. Der Stuhl der Gemeinde Rust erreichte die höchste Summe von 80 Euro.

Ein Duell lieferten sich Helga Wössner, Bürgermeisterin von Mühlenbach und frühere Lahrer Stadträtin, mit ihrem Amtsvorgänger Kurt Burger. Da beide partout den Liegestuhl mit der Aufschrift Mühlenbach haben wollten, einigten sie dann aber recht schnell – genauer bei 30 Euro –, diese Summe sein gemeinsam zu stemmen. Einer der vier Lahrer Stühle ging für 55 Euro weg. Der Liegesitz des Landkreises mit der Aufschrift "Urlaub in der Ortenau" erzielte 40 Euro.

Info: Identität

Die bisher drei Bürgerfeste sollten zur Identität der Ortenau für alle Einwohner beitragen. Das erklärte Landrat Frank Scherer zur Eröffnung auf der Bühne im Lahrer Seepark. Ausdrücklich bezog Scherer da auch die vielen Flüchtlingen mit ein, die vor allem in den drei vergangenen Jahren hierhergekommen seien. "Wir haben da viel mehr geschafft, als viele damals für möglich gehalten haben." Schließlich seien viele der Flüchtlinge bereits Ortenauer geworden. Nach den ersten Festen 2014 auf dem Schloss Ortenberg und einem Fest auf dem Offenburger Marktplatz war schnell klar, dass das dritte Bürgerfest im Jahr 2018 auf der Landesgartenschau in Lahr über die Bühne gehen würde.