Helmut Dold sorgte am Samstagabend mit seinem Dixiequartett für beste Stimmung Foto: Haberer

Der Kulturkreis Lahr hat am Samstag sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Geburtstag gab es neben musikalischen und humoristischen Duftmarken gute Neuigkeiten von Baubürgermeister Tilman Petters.

Nach mehr als 1000 Veranstaltungen sind die letzten Reste des Schimmels in den einstmals feuchten, modrigen Wänden des Lahrer Stiftsschaffneikellers noch immer nicht zu 100 Prozent verschwunden. Und das obwohl der im Frühsommer 1983 aus der Taufe gehobene „Kulturkreis Lahr“ bereits vor der Eröffnung seines Domizils echte Kernerarbeit geleistet hatte.

Als Heimstätte der Kleinkunst und der Nischenkultur, der immer wieder mit Herzblut geleisteten Kulturarbeit abseits des Mainstreams hat er sich trotzdem schon vor Jahrzehnten etabliert. Der steile Abgang in das Kellergewölbe mag zwar für manch einen herausfordernd sein – eingefleischte Kulturfreunde haben sich von diesen Rahmenbedingungen aber ebenso wenig abhalten lassen wie von den durchaus elitären Ansätzen der Anfangsjahre.

Im Keller der städtischen Liegenschaft wurde so manches Mal für eine Handvoll Besucher an den Rändern des kulturellen Geschehens geschürft und an der kleinen Bar darüber diskutiert, was gute Kultur ausmacht. Es wurde aber auch kräftig gefeiert, gelacht und geschunkelt. Dort rockte im wahrsten Sinne des Wortes der Bär, wurde scharfzüngiges Kabarett geboten oder bei der einzigen Fastnachtsalternative der Stadt ausgelassen getanzt.

Ralf Kuchhäuser, Reinhard Kattinger, Robert Krämer und Theresia Fischer zeigten szenisches Improvisationstheater auf Zuruf von Christoper Kern. Foto: Haberer

Grund genug für eine offizielle Jubiläumsveranstaltung zum 40-jährigen Bestehen des Kulturkreises. Nach den Grußworten durch Baubürgermeister Tilman Petters setzte die Theatergruppe des Vereins eine erste Duftmarke im proppevollen Keller. Ralf Kuchhäuser, Reinhard Kattinger, Robert Krämer und Theresia Fischer zeigten szenisches Improvisationstheater auf Zuruf von Christoper Kern. In den Mittelpunkt des Abends rückte aber ein Auftritt des Kuhbacher Trompeters und Entertainers Helmut Dold, der am Samstagabend mit seinem Dixiequartett für beste Stimmung sorgte.

Der Kulturkreis hatte sich ganz bewusst dafür entschieden, für den runden Geburtstag ein ausgemachtes Schlachtross der regionalen Kulturszene zu engagieren. Dold (Trompete, Flügelhorn, Gesang) hat alleine mit der Band von „Papa Klaus“ ein rundes Dutzend Auftritte im Keller absolviert, aber auch mit anderen Formationen immer wieder aufgeschlagen und als badische Frohnatur „d`Hämme“ die Lachmuskeln des Publikums bearbeitet.

Gemeinsam mit Ernst Klos (Klarinette, Saxofon), Berthold Klein (Banjo, Gitarre) und Wolfgang Mörike am Kontrabass tauchte er in die von Dixieland und Swing geprägten Anfangsjahre der Jazzmusik ein, servierte schleppende Bluesnummern und alte Schlager aus den 1920er- und 1930er-Jahren. Dazu eine pointierte Moderation, die mit viel Hintergrundwissen aufwartete, mit pointierten Anekdoten und reichlich Lokalkolorit. Eine runde Sache, ein Abend der entspannt angelegten Jazzharmonien und der besten Wünsche für die nächsten Jahrzehnte des Lahrer Kulturkreises.

Zusätzliche Zuschüsse

Baubürgermeister Tilman Petters würdigte in seinem Grußwort nicht nur die vor acht Jahren erfolgreich gelungene Erneuerung des Vereins und den Aufbau eines Theaterensembles mit Christopher Kern. Er überraschte auch mit der Einschätzung, dass der mit knapp 5000 Euro bezifferte Zuschuss der Stadt durchaus noch erhöht werden könnte.