Stefanie Dorner wurde am Samstag zur Weinkönigin gekrönt. Foto: Schillinger-Teschner/Silvia Schillinger-Teschner

Das erste Kippenheimer Weinfest am neuen Standort war ein voller Erfolg. Die Besucher kamen in Strömen, um auf dem Festplatz vor dem Bürgerhaus zu feiern – und die Krönung der neuen Kippenheimer Weinkönigin mitzuerleben.

Es passte einfach alles am Eröffnungsabend des 69. Kippenheimer Weinfestes. Festplatz und Buden waren hergerichtet, Bühne und Technik aufgebaut, die ersten Ehrengäste bereits eingetroffen: So konnte bei Kaiserwetter der Startschuss pünktlich um 17 Uhr fallen. Und die Besucher strömten in Massen herbei, um die Premiere des traditionellen Festes am neuen Austragungsort, dem Festplatz beim Bürgerhaus mitzuerleben.

Bürgermeister Matthias Gutbrod gab zunächst als „Gastspieler” beim Musikverein Harmonie Schuttern auf dem Horn den Ton an, um danach gekonnt Weinhoheiten aus den vergangenen 73 Jahren – darunter Gretel Gettkandt, die beim ersten Weinfest 1950 als Prinzessin mit dabei war - willkommen zu heißen.

Die Countryband White Horses spielte zum Tanz auf und überbrückte die Wartezeit bis zum Höhepunkt des Abends, der Krönungszeremonie der neuen Königin.

Alte Weinhoheiten standen für neue Königin Spalier

Katharina Nowack bedankte sich in ihrer Laudatio für die Ehre, ein Jahr lang Weinkönigin in Kippenheim gewesen sein zu dürfen. Nachdem Bürgermeister Gutbrod sie ihrer Insignien entledigt hatte, reihte sich Nowack in die Reihe der ehemaligen Weinhoheiten ein und stand neben dem roten Teppich Spalier beim Einzug der neuen Weinkönigin.

Geleitet von den Festherren der Winzergenossenschaft Kippenheim-Mahlberg-Sulz Rolf Mauch und Otto Hebding schritt Stefanie Dorner durch die Menge, um auf der Bühne Krone und Zepter in Empfang zu nehmen.

Bürgermeister Matthias Gutbrod begrüßte die Weinhoheiten der vergangenen Feste. Unter ihnen war auch Gretel Gettkandt. Foto: Schillinger-Teschner/Silvia Schillinger-Teschner

Weinkönigin Stefanie erklärte, sie freue sich auf ihre „Dienstzeit” und schloss mit den Worten Shakespeares: „Wer guten Wein trinkt, schläft gut. Wer sich guten Schlafs erfreut, sündigt nicht. Wer keine Sünde begeht, wird selig.” Ihrer Vorgängerin bescheinigte sie eine ausgezeichnete Wahl in puncto Festwein. Der Muskateller, der dieses Jahr besonders fruchtig sei, erfülle Shakespeares Kriterien in vollem Umfang. Mit dem Eröffnungstanz der Weinkönigin fand der offizielle Teil des Abends sein Ende. Bei einem guten Schoppen Kippenheimer Wein lud die laue Sommernacht zum Verweilen und feiern ein.

Der Sonntag begann mit stimmungsvollen Liedern von „Hans und seinen Herzblutmusikanten”. Ein buntes Kinderprogramm mit Darbietung der Kindertanzgruppe, ein Platzkonzert der Schlosskapelle Schmieheim, sowie abends Tanz mit „Entertainer Danny“ sorgten für einen kurzweiligen Zeitvertreib. Den Höhepunkt des Tages stellte die Ankunft der Kutsche mit der neuen Weinkönigin Stefanie Dorner am Festplatz dar. Die örtlichen Vereine sorgten an beiden Festtagen bestens für das leibliche Wohl. „Eine Premiere, die sich sehen lassen kann“, so die einhellige Meinung der Veranstalter und Gäste.

Das ist die neue Weinkönigin

Stefanie Dorner ist 21 Jahre jung und stammt aus einer Winzerfamilie aus Kippenheimweiler. Sie ist, altersmäßig eingeordnet, das vierte von sechs Kindern der Eheleute Klaus und Martina Dorner. Mit ihren fünf Geschwistern, eine Schwester und vier Brüder, ist sie im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Neben Weinreben werden dort auch andere Nutzpflanzen angebaut und Tiere gehalten. Zwei ihrer Brüder sind bereits auf dem Weg, in die beruflichen Fußstapfen der Eltern zu treten. Die frisch gekürte Weinkönigin selbst hat unter erschwerten Corona-Auflagen ein hervorragendes Abitur abgeliefert. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr hat Stefanie Dorner dann im Oktober 2022 das Studium der Humanmedizin in München aufgenommen.