Baden im Kinzigtalbad in Hausach wird derzeit nicht teurer. Das Bad hat durch langfristige Verträge Preisgarantien bei der Stromversorgung. Eine Erhöhung der Ticketpreise war allerdings schon Thema von Haushaltsberatungen. Foto: Tourist-Info Hausach

Ob an der Zapfsäule oder am Stromzähler: Die Preise für Energie gehen aufgrund des Ukraine-Krieges durch die Decke. Die Kinzigtäler Unternehmen sind davon auch betroffen – für Kunden ändert sich aber noch nichts.

Mittleres Kinzigtal. Was tun gegen die hohen Energiepreise? Auch im Kinzigtal können die Unternehmen auf diese Frage keine eigene Antwort geben. Das Geschäft wird entweder teurer oder langfristige Verträge sichern die Preisstabilität. Der Kunde soll von der Energiepreis-Explosion aber noch nichts spüren.

  • Kinzigtalbad in Hausach: Baden wird für die Hausacher und Besucher, zunächst, nicht teurer werden. "Tagesaktuellen Schwankungen beim Energiepreis unterliegen wir nicht. Erst zum 1. Januar haben wir beim Strom Verträge für drei Jahre abgeschlossen, die Preisstabilität garantieren. Und wir hängen bei der Versorgung auch nicht am Gas oder Öl", erklärt der stellvertretende Rechnungsamtsleiter der Stadt Hausach, Boris Groß. Allerdings sei mittelfristig eine Erhöhung der Ticketpreise, unabhängig vom Ukraine-Konflikt, angedacht. "Darüber haben wir bei Haushaltsberatungen schon geredet", verrät Groß. Teurer könnte es für das Bad werden, wenn der Hackschnitzel-Preis fürs Wärmen steigt. "Ob das kommt, weiß ich nicht. Momentan haben wir unseren Betrieb allerdings nicht eingeschränkt", sagt Betriebsleiter Michael Hug.
     
  • Taxi Luke in Hausach: Auch das Taxifahren wird in Hausach und Umgebung für die Kunden nicht teurer – für das Unternehmen derweil schon. "Der Blick auf die Preise schmerzt uns. Wir reden zwar mit unseren Fahrern, wie sich Kraftstoff bei der Fahrt sparen lässt, aber ansonsten haben wir keine Chance gegen die Preis-Explosion zu steuern", bedauert Maximilian Eisenmann, Prokurist des Unternehmens. Der Preis pro Kilometer ist einheitlich durch einen Tarif für den ganzen Ortenaukreis geregelt. "Dieser Tarif muss ansteigen, wenn das Geschäft rentabel bleiben soll. Aber das liegt nicht in unserer Hand", so Eisenmann. Bislang biete Luke "die gleichen Fahrten für die gleichen Kunden" an. "Es gibt uns noch, wir fahren weiter und Taxi fahren muss auch bezahlbar bleiben", sagt Eisenmann. Auch die Transport-Verträge mit der Schule in Hausach und Gutach bleiben bestehen.
     
  • Paschal in Steinach: "Paschal spürt die Kosten. Unsere Produktion ist energie- und transportintensiv. Zum Glück ist die Baubranche, welche wir beliefern, wachstumsstabil", teilt Marius Wunder, Geschäftsführer des Schalungsunternehmens in Steinach, mit. Eine Preiserhöhung gebe es für die Kunden noch nicht. "Wir prüfen so etwas immer sehr gründlich – auch derzeit, da wir unsere Kunden nicht auf laufenden Bauprojekten unter Druck setzen wollen und die Preisspirale nicht befeuern wollen. Dieser Verantwortung stellen wir uns. Trotzdem rate ich hier allen Kunden aus der Region lieber heute als morgen bei uns Schalung zu bestellen", so Wunder.
     
  • Spedition Borho in Wolfach: "Wir müssen die Mehrkosten eins zu eins an unsere Kunden weitergeben", sagt Daniel Borho vom gleichnamigen Wolfacher Speditionsunternehmen. Hauptsächlich liefere er Teile für die Automobilindustrie aus. Die Energiekosten und auch die Erdölpreise seien enorm gestiegen, auch Strom und die Gasheizung seien teurer geworden. "Im Endeffekt trifft es alle, auch die Endverbraucher, und das in jedem Lebensbereich", fasst Borho die Lage zusammen.