Oliver Bliss in seinem Mitsubishi Lancer Evo 6 beim Finale der Saarländischen Rallyemeisterschaft. Foto: Sascha Dörrenbächer

Der neue Saarländische Rallye-Meister kommt aus Kippenheim. Oliver Bliss reichte ein dritter Platz in seiner Klasse und ein achter Gasamtrang in Losheim am See zum Titel.

Drei Punkte Vorsprung galt es für Oliver Bliss zu verteidigen. "Uns war klar: Wenn wir es sicher ins Ziel schaffen, ist uns der Titel nicht mehr zu nehmen", berichtet der Kippenheimer Rennfahrer von der Ausgangslage im Finale der Saarländischer Rallyemeisterschaft in Losheim am See. Nach der Hunsrück-Junior-Rallye, der Birkenfelder Löwenrallye, der MSC-Rallye Zerf und der "Kohle-und Stahl-Rallye" stand das letzte Rennen der Serie an. "Dass es da für den Pokal gereicht hat, ist mega", freut sich Bliss.

Er ging mit seinem Co-Piloten Fabian Peter anders als zunächst geplant mit dem Mitsubishi Lancer Evo 6 ins Rennen. "Eigentlich wollte ich den Toyota Yaris nehmen, um den Evo für das Finale des ›HJS DMSB Rallye Cup‹ am kommenden Wochenende zu schonen. Denn auch da geht es für uns noch um einen Titel", so Bliss. Da aber nur drei Starter in der Yaris-Klasse vorgesehen waren, hätte der Kippenheimer auch weniger Punkte holen können. Daher fiel die Wahl doch auf den Evo.

Die erste Wertungsprüfung (WP) lief gut, aber in der zweiten und dritten Prüfung verloren Bliss und Peter durch Fahrerfehler wertvolle Sekunden. In der zweiten WP waren es sechs und in der Dritten zehn. "In der zweiten Prüfung sind wir in einen Strohballen gefahren und mussten zurücksetzen. Trotzdem hatten wir da noch die zweitbeste Zeit. Wir waren schon überrascht, dass wir nach der Prüfung zwei und drei trotzdem noch ganz gut im Rennen waren", sagt der Kippenheimer.

In der vierten Prüfung ging es für das Team dann nicht mehr primär um eine gute Zeit – sondern nur darum, überhaupt ins Ziel zu kommen. "Wir haben uns vorne links eine Federbeinschraube gebrochen. Danach war der Wagen nur noch ganz schlecht in der Spur und wir konnten uns gerade noch so ins Ziel retten", berichtet Bliss. Anschließend sei der Evo "eher provisorisch" repariert worden. "Es reichte, um wieder recht sicher fahren zu können. Da geht es mit 180 bis 200 Kilometer die Stunde über Waldwege. Da hätte ich ohne Reparatur schon ein flaues Gefühl dabei gehabt".

Der Titel der Saarländischen Rallyemeisterschaft hat für Bliss einen hohen Stellenwert. "Nach der Deutschen Meisterschaft ist dies einer der renommiertesten Titel. Und die Wertungsprüfungen in Losheim stammten alle aus Rennen der Deutschen Meisterschaft", sagt er.

Für den Kippenheimer kann es schon am kommenden Wochenende den nächsten Titel geben. Allerdings gehen Bliss und Peter als Außenseiter ins Finale des "HJS DMSB Rallye Cup" in Melsungen. "Unser größter Konkurrent Tom Kässer startet in einem Feld mit 22 Teilnehmern. Wir haben bei uns nur drei. Er kann also auch viel mehr Punkte holen. Wenn er ins Ziel kommt, wird er den Titel haben", vermutet Bliss. Trotzdem müsse auch Kässer das Rennen erst einmal zu Ende fahren. Sollte es nicht zum zweiten Titel reichen, ist das für Bliss kein Beinbruch. "Es spielt für mich keine Rolle, wer schließlich bei der Siegerehrung den Korken aus der Flasche zieht."