Mächtig stolz auf den Umbau sind (von links): Diethelm Scholle, Felicitas Hentschel-Kreutzberger, Matthias Guderjan, Elmar Schätzle, Christoph Gehlen und Helmut Hess. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Bauprojekt: Bessere Arbeitsbedingungen

Kenzingen. Ein Jahr dauerte die Sanierung des DRK-Vereinsheims, nun wurde es aber seiner Bestimmung übergeben. Damit ist nach dem Garagenneubau ein weiterer Baustein für die Rot-Kreuz-Helfer verwirklicht. Die 200 000 Euro genehmigten Haushaltsmittel haben für das Gesamtprojekt ausgereicht.

"Was lange währt, wird endlich fertig", begrüßte Bürgermeister Matthias Guderjan die DRK-Bereitschaft, städtische Mitarbeiter, Ratskollegen und Planer Elmar Schätzle. Mit der Sanierung hat die Stadt dem Raumbedarf der Rettungsorganisation Rechnung getragen, die anerkannt gute Arbeit leistet. Ihre Leistungen werden in der Bevölkerung wahrgenommen und, wie nun zu sehen, von der Stadt honoriert.

An den Bauverzögerungen war nicht die Verwaltung schuld. Es war schlicht nicht leicht, Handwerker zu finden. Im März rückten dann doch die ersten Handwerker an und erledigten den Abbruch der WC-Anlage, die komplett kernsaniert worden ist. In allen vier Zimmern wurden Türen erneuert und teils neu beschichtet, der Boden komplett ausgetauscht und die Wände mit Raufaser tapeziert. Einen nicht unbeträchtlichen Teil der Kosten verschlangen die Elektronikarbeiten. Für Küche und Mobiliar wird das DRK selbst Sorge tragen.

Noch ist der endgültige Bezug nicht vonstattengegangen, da steht das nächste Vorhaben an: Die Kleiderkammer zieht um, aus dem Dachgeschoss direkt neben die DRK-Räume. Bisher nutzte der Gesangverein den kleinen Saal für seine Proben. Bedauerlicherweise hat sich die Sängergemeinschaft jedoch aufgelöst. Demnächst zieht dort nun also das DRK-Team der Kleiderkammer ein, das hilfsbedürftige Menschen mit gut erhaltener Kleidung, Schuhen und weiteren Gütern der materiellen Grundversorgung ausstattet. "Der Zugang wird barrierefrei", so Guderjan.

DRK-Vorsitzender Diethelm Scholle dankte und sagte, dass er die umfassende Unterstützung zu schätzen wisse. Ein Seitenhieb Richtung Emmendinger Kreisverband konnte er sich nicht verkneifen: Manch einen freue der Bevölkerungszuwachs. Das DRK nicht, denn pro Einwohner müssten 1,85 Euro an die übergeordnete Behörde überwiesen werden. Auch deshalb suche der Ortsverein neue Fördermitglieder. In den nächsten Wochen werden Flyer an Info-Ständen vor Lebensmittelgeschäften verteilt.

Seit der Garagenkomplex bezogen wurde, haben die Ersthelfer bei neun Brandeinsätzen Hilfe geleistet. Außerdem stehen 18 Nachteinsätze bei kranken Flüchtlingen im Protokoll. Der jüngste Auftrag musste besonders rasch abgewickelt werden, eine Hochschwangere schaffte es gerade noch in den Kreißsaal des Emmendinger Krankenhauses.

Planer Elmar Schätzle oblag das Schlusswort. Er räumte die zähe Abwicklung ein, aber das sei der momentanen Situation der Handwerksbetriebe geschuldet, deren Auftragsbücher voll seien. Dafür habe man mit Fachleuten aus der Raumschaft zusammengearbeitet. Als sie anrückten, ging’s zügig voran.