Oliver Schwehms Dokumentation "Fly Rocket Fly – Mit Macheten zu den Sternen" läuft in kehl. Foto: Schwehm Foto: Schwarzwälder Bote

Dokumentation: "Fly Rocket Fly" läuft morgen im Kinocenter Kehl

Kehl (red/rha). Oliver Schwehms Film "Fly Rocket Fly – Mit Macheten zu den Sternen" läuft morgen, Dienstag, einmalig um 20.30 Uhr im Kinocenter Kehl.

Der Film, der auf dem Filmfest München im Juli Premiere hatte, erzählt die Geschichte der schwäbischen Raumfahrtfirma Otrag, die in den 1970er-Jahren im kongolesischen Dschungel einen Weltraumbahnhof gebaut hat.

Dies ist eine Geschichte wie aus dem Märchenbuch: Lutz Kayser, ein schwäbischer Ingenieur träumt seit Kindertagen von den Sternen. Gemeinsam mit einer eingeschworenen Gruppe Tuftler gründet er 1975 die Otrag (Orbital Transport und Raketen Aktiengesellschaft) – das weltweit erste private Raumfahrtunternehmen. Beraten von Wernher von Braun entwickelt Kaysers Start-up eine Billigrakete, wobei er auf eine einfache Bauweise setzt und unter anderem einen VW-Scheibenwischermotor als Triebwerksregulierung verwendet.

Auf der Suche nach einem geeigneten Startplatz verpachtet der afrikanische Diktator Mobutu Sese Seko den Entwicklern im damaligen Zaire ein Gebiet von der Größe der ehemaligen DDR. Hier errichtet die OTRAG einen eigenen Weltraumbahnhof – ein German Cape Canaveral" mitten im kongolesischen Dschungel, inklusive eigener Metzgerei und Marihuana-Plantage. Doch als die Otrag Mitte der 1970er-Jahre erfolgreich mehrere Raketen in den Himmel schießt, kommt es zur weltpolitischen Krise. Denn deutsche Raketen – auch wenn sie nur den afrikanischen Regenwald überfliegen – werden 30 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs nicht gern gesehen. Was als Abenteuer begonnen hat, verwandelt sich allmählich in einen Albtraum.

Über die Vorführung in Kehl freut sich der Filmemacher besonders, weil der Film im Keller des Hotel Rosengarten in Kehl geschnitten wurde.