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Lehrer schwören bei der offiziellen Einstellung feierlichen Eid

Frisch aus dem Referendariat und schon wieder im altbekannten Schulalltag: Das staatliche Schulamt Offenburg hat die neuen Lehrer vereidigt. Sie werden künftig an verschiedenen Schultypen in der Ortenau unterrichten.

Kehl. Mit erhobener Hand sprachen die frischgebackenen Lehrer den Sokratischen Eid. Die jungen Pädagogen wiederholten die Worte Gabriele Weinrichs, leitende Schulamtsdirektorin des Staatlichen Schulamts Offenburg, und wurden somit offiziell zu voll ausgebildeten Lehrern. Die nächsten drei Jahre befinden sie sich in der Probezeit, bevor sie endgültig Beamte werden. Unter Umständen kann diese auch verkürzt werden.

Vor der Vereidigung hatte es bereits einige andere Programmpunkte gegeben, waren etwa Ratschläge und Wünsche an die Pädagogen weitergegeben worden. Zu Beginn der Veranstaltung in der Aula der Tulla-Realschule Kehl präsentierte ein Teil der schuleigenen Lehrerband einen ironischen Song darüber, wie toll Klassenfahrten doch seien. Darauf folgten einleitende Worte von Realschulrektorin Barabra Künzer. Sie erklärte den jungen Pädagogen, dass sie "dieses Schuljahr auf der anderen Seite des Klassenzimmers bestreiten werden".

Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, knüpfte an das Gesagte an und wünschte den Lehrern "besonderen Erfolg dabei, das an die Schüler zu transportieren, was Sie weitergeben möchten". Er betonte, wie schön der Beruf des Lehrers sein könne – trotz der gelegentlichen Anstrengung und des Stresses. Schebesta zitierte den deutschen Schriftsteller Herrmann Hesse: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." Der Staatssekretär wünschte den Pädagogen, sich diesen Zauber so lang wie möglich zu bewahren, "am besten bis zur Pension". In ihre Rolle als Lehrer würden sie schon hineinwachsen. Auch wolle er es ihnen bildungspolitisch ermöglichen, selbst entscheiden zu können, wie unterrichtet wird. "Wir wollen offen für ihre Rückmeldungen sein", kündigte Schebesta in Bezug auf potenzielle Fragen und Anregungen an. Die Vorbereitungsklassen für Kinder mit Migrationshintergrund und geringen Sprachkenntnissen seien eine große Herausforderung.

Die Bildungsreformen und das daraus entstehenden Schulsystem mit Werkreal- und Gemeinschaftsschulen sowie den drei etablierten Schultypen will Schebesta stärken. Er appellierte an die neugewonnenen Pädagogen, dabei zu helfen, "die Formen des Unterrichts zu entwickeln". Gleichzeitig bringe er den Lehrern aber auch Vertrauen entgegen, da er fest davon überzeugt sei, dass sie bestens ausgebildet seien.

Pädagogen müssen sich stetig weiterentwickeln

Weinrich ergänzte, dass Jugendliche das "Lernen lernen sollen" – und sich die Lehrer dafür stetig weiterentwickeln müssten, "um am Zeitgeist zu bleiben". Zu Wort meldete sich auch der Vorsitzende des örtlichen Personalrats (ÖPR), Horst Kosmalla. Er fragte die Pädagogen, wo sie denn ihre Ausbildung abgeschlossen hätten. Bei einigen lautete die Antwort Freiburg, bei anderen Offenburg und der Rest, so merkte Kosmalla scherzend an, komme dann wohl aus anderen Teilen Baden-Württembergs. In seiner Funktion als ÖPR-Vorsitzender erläuterte er, dass der Personalrat wie ein "Weggefährte" sei. ÖPR stehe für ihn eben auch für "öfter Persönliches und Ruhe", denn er wolle, dass die Lehrer noch lange und gesund unterrichten könnten.

Vor der Vereidigung stimmte die Lehrerband noch ein zweites Lied mit dem Thema "Konferenzen" an. Und auch der Abschluss der Veranstaltung war musikalisch: Ein Loblied auf die Gemeinschaft im Kollegium wurde gesungen. Im Anschluss machten sich manche Lehrkräfte schon auf den Weg zu ihrer ersten Gesamtlehrerkonferenz. Die vereidigten Lehrer werden in Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren unterrichten.