Gut geschützt entfernten die Mitarbeiter des Kehler Betriebshofs 1000 Ambrosia-Pflanzen. Foto: Stadt Kehl

Gut geschützt entfernen Mitarbeiter des Kehler Betriebshofs 1000 Ambrosia-Pflanzen. Wiese von Allergieauslöser gesäubert.

Kehl - Mehr als 20 große Müllsäcke voll mit rund 1000 Ambrosia-Pflanzen hat der städtische Betriebshof Kehl von einer Fläche in Sundheim zwischen Maisfeld und Hochwasserdamm abtransportiert. Die Entfernung der stark allergieauslösenden Pflanzen erfolgte gerade noch rechtzeitig: Schon in wenigen Tagen hätten die Ambrosien voraussichtlich geblüht und ihre Pollen wahrscheinlich allergische Reaktionen bei Spaziergängern und Radfahrern hervorgerufen.

Von 7 Uhr morgens an waren Adelbert Schaub, Monev Ilco, Karl Hauser und Anatol Smirnof vom städtischen Betriebshof im Spezialeinsatz: In weiße Schutzanzüge, Feinstaubmasken, Schutzbrillen, gelbe Gummistiefel und blaue Gummihandschuhe gehüllt, suchten sie die vier Hektar große Wiese ab, auf der Ambrosia-Pflanzen gesichtet worden waren, um die Pflanze mitsamt der Wurzel auszureißen.

Das Einatmen der Pollen kann bei Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen, wie Heuschnupfen, Bindehautentzündungen oder Asthma. Die Ambrosia-Pflanzen waren also gerade noch rechtzeitig entdeckt worden. "Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz hat uns den Fund gemeldet", berichtet Umweltreferentin Insa Espig. Daraufhin nahm sie die Fläche selbst in Augenschein und alarmierte umgehend den Betriebshof. Die Mitarbeiter hätten inzwischen reichlich Erfahrung mit der Beseitigung der Ambrosie. In den vergangenen Jahren tauchte die Beifuß-Ambrosie, die im 19. Jahrhundert von Nordamerika nach Europa gelangte, an verschiedenen Stellen in Kehl auf.

Noch bis zum vergangenen Jahr wurde die Fläche, von der die Ambrosien entfernt wurden, als Maisfeld genutzt; dann verwandelte die Stadt Kehl sie in eine Ausgleichsfläche für eine städtische Baumaßnahme. "Das Ziel ist, dass auf dieser vier Hektar großen Fläche Auwald entsteht", erklärt Espig. Nun hat die Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie allerdings Priorität. "Deshalb wird hier erst einmal eine Wiese angelegt", sagt die Umweltreferentin. Wenn die Wiese flächig und geschlossen wachse, hätten die Ambrosia-Samen unter der Pflanzendecke zu wenig Licht, um sich zu entwickeln. Die etwa 1000 Pflanzen werden nun auf dem Betriebshof-Gelände verbrannt. "Nur so kann gewährleistet werden, dass die Entsorgung niemanden gefährdet", erklärt Espig.