Bei der Mitgliederversammlung des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz sprachen sich die Verantwortlichen für eine beratende Funktion der Kehler Experten in Sachen Zusammenarbeit zwischen dem Nationalen Verbraucherinstitut in Frankreich und der Verbraucherzentrale Bundesverband Deutschland aus. Foto: ZEV Foto: Schwarzwälder-Bote

Deutsche und französische Verbraucherschützer wollen enger zusammenarbeiten

Kehl (red/sad). Wie kann man die europäischen Verbraucher besser schützen? Wie und warum sollte die Zusammenarbeit zwischen französischen, deutschen und europäischen Verbraucherschützern gestärkt werden? Dieses Thema wählte das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV) für seine Mitgliederversammlung.

Antworten auf diese Fragen gaben die diesjährigen Ehrengäste Fabienne Chol, Vorstand des Nationalen Verbraucherinstituts (INC) in Frankreich, und Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentralen Bundesverbands (VZBV). Der Vorsitzende des Verwaltungsrats des ZEV, CDU-Europaabgeordneter Andreas Schwab, konnte zu der hochkarätigen Sitzung neben den neuen Mitgliedern des Verwaltungsrats, Catherine Trautmann und Robert Rochefort auch die Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß, Sven Giegold, Europaabgeordneter und seit 2014 Mitglied im ZEV sowie zahlreiche weitere Experten des europäischen Verbraucherschutzes begrüßen.

Warum sollte die Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Einrichtungen des Verbraucherschutzes gestärkt werden? In Frankreich und Deutschland leben zusammen ungefähr 145 Millionen Menschen – das sind mehr als ein Viertel aller europäischen Verbraucher. Somit haben diese Länder einen großen Einfluss auf die europäische Verbraucherpolitik, teilt das ZEV mit.

"Die jeweiligen Märkte verschmelzen immer mehr miteinander, die Zukunft des Konsums ist europäisch", erklärte Klaus Müller. Um Verbraucher künftig noch besser schützen zu können, will der VZBV das Konzept der Marktwächter ausbauen. Dafür brauche es zuverlässige Informationsquellen "wie das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz", wie Müller betonte. Für das INC sprach Fabienne Chol vom Wunsch "dessen Themen und Werkzeuge auf die europäische Ebene auszuweiten, denn die Probleme der Verbraucher", sei es in Bereichen wie dem Schutz von Kundendaten oder der Produktkennzeichnung, "sind überall in Europa die gleichen".

Das ZEV mit seinem Standort an der deutsch-französischen Grenze biete sich als idealer Partner an, um eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen dem VSBV und dem INC zu entwickeln, denn der Verein hat über mehr als 20 Jahre Erfahrung im europäischen Verbraucherschutz und wird in seiner täglichen Arbeit mit ganz konkreten Problemen der Verbraucher in Grenzregionen konfrontiert.

Dazu kann das ZEV auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2013 zurückblicken und auch dieses Jahr sieht laut den Experten gut aus. "Wir haben 2013 mehr als 10 000 grenzüberschreitende Beschwerden behandelt, auf mehr als 66 000 Verbraucheranfragen geantwortet, unsere Webseiten wurden von mehr als zwei Millionen Menschen besucht und unsere Projekte im Bereich der Online-Schlichtung für den E-Commerce und unser pädagogisches Jugendprojekt ›Verbraucherschutz macht Schule am Oberrhein‹ laufen immer erfolgreicher", erklärte Martine Mérigeau, Vorsitzende des ZEV. Die Zusammenarbeit zwischen diesen Verbraucherschutzorganisationen würde einen Mehrwert für die deutsch-französische und europäische Verbraucherpolitik bedeuten und den Verbrauchern über Grenzen hinweg große Vorteile bringen, teilt das ZEV mit.