Vorgeblich Verletzte aus einer gestellten Gefahrensituation zu retten war Teil der Mahlberger Feuerwehrübung. Foto: Decoux

Zur Jahresabschlussübung der Mahlberger Freiwilligen Feuerwehr war der Radbrunnenhof regelrecht eingekreist worden. Das Ziel: Ein simuliertes Feuer in der fränkischen Hofanlage löschen und Leben retten.

Mahlberg - Ein Großaufgebot von Rettungskräften raste am Samstag durch die Mahlberger Innenstadt. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Großeinsatz lediglich um die Jahresabschlussübung der Mahlberger Freiwilligen Feuerwehr. Kommandant Rolf Ackermann und Feuerwehrmann Harald Hügel hatten sich das anspruchsvolle Szenario ausgedacht: Ein durch Kurzschluss ausgelöster Brand in einer hölzernen Scheune des schwer zugänglichen historischen Hofkomplexes. Mehrere Mahlberger schauten bei der aufwendigen Übung zu.

Während der Übung hatte sich ein Löschfahrzeug unter der Einsatzleitung von Thomas Obergföll zur Wasserversorgung und Menschenrettung unfern des Hofes platziert. Ein zweites Fahrzeug sorgte – mangels Hydranten – unterhalb des großen Wiesenhanges für einen besseren Wassernachschub.

Drehleiter der Lahrer Feuerwehr hilft aus

Zur Unterstützung war, wie bei solchen Brandereignissen in der Realität üblich, auch gleich die Kippenheimer Wehr samt Schmieheimer Abteilung mit alarmiert worden. Deren zwei zusätzliche Löschfahrzeuge sorgten für eine weitere Brandbekämpfung mit Riegelstellungen. Ebenfalls angefordert wurde bei der Lahrer Feuerwehr die Drehkorbleiter zum Löschen von oben. Denn die aus Ettenheim war zeitgleich bei der parallelen Jahresabschlussübung der Ringsheimer Feuerwehr schon "ausgebucht".

Während der Übung war die Drehleiter zuerst nahe des benachbarten evangelischen Gemeindehauses platziert. Dann regte Kreisbrandmeister Thomas Happersberger als Manöverbeobachter an, die Drehleiter zur weiteren Brandbekämpfung umpositioniert – ausgerechnet in eine schwer zugängliche Nachbargasse des Hofes. Doch auch diese Herausforderung wurde von den Feuerwehrleuten gemeistert. Ebenso wie zuvor schon die Rettung mehrerer Menschen, welche direkt an das Rote Kreuz mit ihren zwei an der Übung beteiligten Fahrzeugen aus Mahlberg und Kippenheim – unter der Leitung Dominik Volks – übergeben wurden.

Erklärungen und Kommentare per Lautsprecher gab es für die Zuschauer bei der Übung in Mahlberg keine. Erst bei der anschließenden Manöverkritik in der Gerätehalle der Feuerwehr erfuhren die Zuschauer, wie die Übung genau abgelaufen war – und weshalb. Kommandant Ackermann bewertete die Abschlussübung gewohnt zurückhaltend als "gut": Man habe trotz vier zu koordinierender Gruppen von Einsatzkräften den Überblick behalten, die gegebene schwierige Hydranten-Situation mit großem Einsatz und sehr viel Schlauchmaterial bewältigt.

Bürgermeister Benz zeigt sich dankbar

Anschließend an die Manöverkritik gab es ein von der Stadt spendiertes Schnitzelessen. Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz zeigte sich als oberster Dienstherr der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr "froh und dankbar", dass die mit leistungsfähigen Mannschaften samt bester Kameradschaft gut aufgestellt sei.

Der Kippenheimer Feuerwehrkommandant Andreas Hurst dankte am Rande für die sich schon seit Jahrzehnten sehr bewährte intensive nachbarschaftliche Zusammenarbeit der beiden Wehren. Die Mahlberger Einsatzkräfte werden am kommenden Samstag dann bei der Abschlussübung der Kippenheimer Feuerwehr mit dabei sein.

In Mahlberg sind derzeit 44 aktive Kräfte – samt 22 Jugendfeuerwehrleuten – im Einsatz. Unter dem Nachwuchs ist auch Aaron Brodoefel, dessen Eltern Evelyn und Harald ihren Radbrunnenhof ein weiteres Mal als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hatten: "Das dient ja auch unserer eigenen Sicherheit", erklärten sie am Rande der Übung.