Für die nächsten fünf Jahre wird Stefan Mross die Zuschauer von "Immer wieder sonntags" nicht mehr aus dem Europa-Park, sondern vom Wasserpark aus begrüßen. Der Tourismus-Ausschuss stimmte der Verlegung der Bühne zu. Foto: Europa-Park

Zwei große Bauvorhaben des Europa-Parks standen auf der Tagesordnung des Zweckverbandes Tourismus-Dienstleistung-Freizeit Ringsheim/Rust (ZVT): die neue Bühne von "Immer wieder sonntags" beim Wasserpark und 80 temporäre Wohncontainer für Mitarbeiter.

Rust. - Die TV-Show "Immer wieder sonntags" soll bereits in diesem Jahr befristet auf fünf Jahre im Wasserparkgelände des Europa-Parks angesiedelt und ausgestrahlt werden. Ab dem 12. Juni soll der Start für insgesamt zwölf Sendungen sein.

Die Entscheidung zur Verlegung der Open-Air-Bühne liegt auf der Hand, weil im Europa-Park selbst große Pläne geschmiedet werden und eine weitere Flächenausdehnung nicht möglich ist. Die bisherige Bühne liegt in einem Bereich, in dem die neue Achterbahn vom Typ "Big Dipper" von Mack Rides entstehen soll. Per Magnetbeschleunigung sollen Züge mit bis zu 80 Stundenkilometern auf einer Strecke von anderthalb Kilometern fahren. Aus gleichem Grund wurde bereits eines der Wahrzeichen des Parks, die Parabolantenne, abgebaut und verschrottet (wir berichteten). Von Seiten des Verbands und des Parks werden mit dem Betrieb der Open-Air-Bühne keine zusätzlichen Lärmwerte auf die Gemeinde einwirken, da die Anlage vom Dorf weiter entfernt sein werde.

Die Open-Air-Bühne soll entsprechend der bisherigen Anlage als offener Rundbau mit Showbühne und Zuschauertribüne etwas südlich von Rulantica und der Hotelanlage Kronasar errichtet werden. Die Nutzungsdauer beträgt fünf Jahre, danach muss die Anlage wieder abgebaut werden. Ob und wo dann die Show stattfinden wird, ist noch nicht entschieden.

Die Nutzung der 80 Wohncontainer, einschließlich fünf Waschcontainern, beträgt zwei Jahre. Sie werden im Bereich der Parkplätze aufgestellt. Die Genehmigung für die Anlage ist dementsprechend auf zwei Jahre befristet. Eine Verlängerung um weitere zwei Jahre ist jedoch angestrebt, teilte Michael Thoma, Justiziar des Europa-Parks, mit. In die 40 Doppelstockcontainer werden besonders Mitarbeiter für die Gastronomie wohnen.

Eigentlich hätte der Park noch 180 Container mehr benötigt

Mit dem coronabedingten Stillstand im Gastrobereich hätten viele Beschäftigte gekündigt. Inzwischen habe man viele Beschäftigte aber wieder akquirieren können, berichtete Thoma dem Ausschuss. "Eigentlich hätten wir 180 Container für 500 weitere Beschäftige aus Gastronomie, Attraktionen und Hotels, sowie bei der Wasserwelt Rulantica gebraucht", sagte er. Ein großer Teil der Beschäftigten werde nun vorübergehend in einem Gebäude in Emmendingen wohnen.

Sowohl für Bühne als auch für Container beschloss der Verband am Donnerstag die Einleitung des Verfahrens zur Bebauungsplanänderung. Diese dritten Änderung des Bebauungsplans Wasserpark war nötig, da die Vorhaben nicht den Nutzungsbestimmungen des bestehenden Bebauungsplans entsprechen. Da die Vorhaben als dringlich eingestuft werden, erteilte der Verband im Vorgriff bereits das Einvernehmen und eine Absichtserklärung zur dritte Änderung des Bebauungsplanes, zu dem auch ein Umweltgutachten gehören wird.

Weitere Bauvorhaben sind im Wasserpark in der Realisierung oder in Planung. So ist etwa für die bestehende Attraktion Yullbe ein neues VR-Animationsprojekt geplant und mit "Eatrenalin" soll ein futuristisches Restaurant entstehen, das seine Besucher auf eine kulinarische Reise mitnehmen soll. Auf der Europa-Park-Agenda steht zudem ein weiteres Hotel, ein Parkhaus und / oder ein Parkdeck. Eine Hochbahn vom Wasserpark in den Europa-Park soll beide Bereiche miteinander verknüpfen, um den Individualverkehr in Rust zur reduzieren (wir berichteten).

2,4 Millionen Euro Schulden

Ganz nebenbei wurde auf Zweckverbandssitzung auch noch der Wirtschaftsplan für das Jahr 2022 ohne Diskussion von den Mitgliedern abgesegnet. Der Erfolgsplan weist Erträge und Aufwendungen in Höhe von 420.400 Euro auf. Die Erträge beinhalten besonders Wassergebühren (146.000 Euro), Abwassergebühren (198.000 Euro), sowie eine Umlage von 57. 000 Euro.

Letztere wird je zur Hälfe von Rust und Ringsheim bestritten. Auf der Minusseite stehen besonders Aufwendungen für Betriebskostenumlagen, Wasser und Abwasser in Höhe von rund 160.000 Euro, Beratungskosten in Höhe von 30.000 Euro (und Kreditzinsen von 34 .500 Euro). Im Vermögensplan mit 107.000 Euro Einnahmen und Ausgaben sind keine baulichen Investitionen vorgesehen. Die Kreditschulden zum Jahresbeginn belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro.