Das Gewerbegebiet Interkom in Steinach wird nicht erweitert. Die Steinacher haben sich beim Bürgerentscheid dagegen ausgesprochen. Foto: Kleinberger

Denkbar knapp ist der Bürgerentscheid zur Erweiterung des Interkom in Steinach ausgefallen: Mit neun Stimmen Unterschied haben die Bürger sich dagegen ausgesprochen.

Gespannt warteten rund 50 Bürger am Sonntagabend vor dem Steinacher Rathaus. Gegen 19.30 Uhr war es dann so weit: Bürgermeister Nicolai Bischler trat vor die Menge und verkündete das Ergebnis.

Die Frage „Sind Sie gegen die Erweiterung des interkommunalen Gewerbegebiets ’Interkom Steinach/Raumschaft Haslach’?“ wurde von einer hauchdünnen Mehrheit der Steinacher mit „Ja“ beantwortet. Bedeutet im Klartext: Zunächst keine Erweiterung des Interkom – zumindest nicht unter Beteiligung der Gemeinden in der Raumschaft Haslach, die sich am bestehenden Gewerbegebiet beteiligen.

Wahlbeteiligung von 69,08 Prozent

Bei einer Wahlbeteiligung von 69,08 Prozent fiel das Ergebnis denkbar knapp aus. Neun Stimmen gaben den Ausschlag: 1096 der Steinacher stimmten für „Ja“ – und 1087 für „Nein“. Bei der Ergebnisverkündung brandete immer wieder Jubel und Applaus auf. Zahlreiche Angehörige der Bürgerinitiative „Lebenswertes Steinach“ waren unter den Zuschauern, die den Vertrauenspersonen Alexandra Stöhr und Wolfgang Schmidt mit Handschlag gratulierten.

Die Stimmzettel wurden nach 18 Uhr in den Wahllokalen ausgezählt, wie hier in der Turn- und Festhalle.

„Das Ergebnis ist für uns eine schöne Bestätigung“, schrieb Schmidt am Sonntagabend in einer Stellungnahme an unsere Redaktion. „Die Bürgerinnen und Bürger haben nun entschieden.“ Die BI bedankt sich bei denjenigen, die ihr Stimmrecht ausgeübt haben, und freut sich darüber, dass dass sie in den vergangenen Wochen viel Unterstützung und Zuspruch aus der Bevölkerung erfahren hat. Bürgerbeteiligung sei nicht einfach und nicht immer bequem, aber mitunter notwendig. Der Gemeinderat kenne nun die Meinung der Bürger und könne daraus seine Schlüsse ziehen.

Für die Interessengemeinschaft „Zukunft Steinach“ ist das Ergebnis „eine Herausforderung für die Vertreter der Gemeinde“. Sprecher Erwin Heizmann betonte, es sei wichtig, dass auch in Zukunft alle konstruktiv zusammenarbeiten, um eine gute Lösung für die Gemeinde zu bekommen.

Bürgermeister Bischler äußerte sich im Gespräch mit unserer Redaktion „enttäuscht“. „Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht“, gibt er zu. Zwar sei die Entscheidung „hauchdünn“ gefallen, „aber Mehrheit ist Mehrheit“. „Jetzt müssen wir nach vorne schauen und auf sachlicher Ebene versuchen, das Beste für Steinach aus der Sache zu machen“, sagte er.

Die Abstimmungsergebnisse

Gesamtergebnis:
50,21 Prozent (1096 Stimmen) für „Ja“, 49,79 Prozent (1087 Stimmen) für „Nein“

Steinach südlicher Teil:
54,43 Prozent für „Ja“, 45,57 Prozent für „Nein“

Steinach nördlicher Teil: 63,94 Prozent für „Ja“, 36,06 Prozent für „Nein“

Welschensteinach: 26,9 Prozent für „Ja“, 73,10 Prozent für „Nein“

Briefwahl A: 49,37 Prozent für „Ja“, 50,63 Prozent für „Nein“

Briefwahl B: 54,18 Prozent für „Ja“, 45,82 Prozent „Nein“