Bis Geothermie-Vorhaben realisiert werden können, dauert es in der Ortenau noch mindestens sechs Jahre. Foto: dpa/Uwe Anspach

Zwei Experten der Badenova haben in Ettenheim den Räten zum Thema Geothermie Rede und Antwort gestanden. Wichtig sei dem Unternehmen der Dialog mit den Menschen. Bis zur Realisierung würde es sechs Jahre dauern, „wenn alles gut läuft“.

Für Bürgermeister Bruno Metz war das schlüssig. Man könne nicht nur die Atomkraftwerke abschalten, die Nutzung fossiler Brennstoffe verbieten, dem Verbrennen von Holz einen Makel anhängen – wer eine Klimaneutralität in absehbarer Zeit wolle, der müsse alle erdenklichen Alternativen prüfen. „Geothermie wäre eine tolle Lösung, neben Windkraft und Photovoltaik eine echte energetische Bereicherung“, so Ettenheims Bürgermeister in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Es wird eine Tiefe von 1200 bis 1400 Metern angepeilt

Anlass für sein Plädoyer war der Beschluss Ettenheims, sich jenen Kommunen anzuschließen, die dem Freiburger Energieversorger Badenova den Auftrag zur Prüfung geothermischer Möglichkeiten erteilt haben. Auf Wunsch von Marion Fleig (FLE) hatte die Verwaltung mit Thomas Maurer und Simon Laub zwei Badenova-Experten für die aktuelle Gemeinderatsitzung gewinnen können.

Vor allem Simon Laub erläuterte den Ettenheimer Gemeinderäten, der vertretenen interessierten Öffentlichkeit sowie der Presse die Bedeutung von Geothermie, die besonderen Gegebenheiten im Oberrheingraben, die Auffindungs-Methoden entsprechender Energiequellen sowie die Funktionsweise von geothermischen Nutzungsanlagen. Nach diesen Grundlagen erklärte Laub die verschiedenen Phasen eines Geothermieprojekts von der Projektentwicklung bis zur -realisierung und wie man in unserer Raumschaft in einer Tiefe von 1200 bis 1400 Metern „mitteltief“ die Effizienz der Geothermie aufsucht.

Wichtig seien der Badenova die Akzeptanz bei den Menschen, entsprechende Informationsformate, der Dialog. Befragt auf die zeitlichen Vorstellungen benannte Laub etwa drei Jahre für das Aufsuchen der Geothermie, insgesamt etwa sechs Jahre bis zur Realisierung, „wenn alles gut läuft“. Mit Blick auf unliebsame Erfahrungen mit entsprechenden Bohrungen (Staufen wurde da deutlich angesprochen) beantworteten die Badenova-Experten auch die Fragen nach der Haftpflichtabsicherung, sollte etwas Unvorhersehbares, Unliebsames passieren.

Mit dem Antrag auf Erteilung der bergrechtlichen Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme erwirbt die Badenova eine exklusivrechtliche Erlaubnis, in den kommenden drei Jahren die südliche Ortenau auf die Vorkommen von Erdwärme, Sole und Lithium zu untersuchen. Man werde Ettenheim ständig auf dem Laufenden halten, versicherten sowohl Maurer als auch Laub.