Der Hornberger Bolzplatz verlangt nach Ertüchtigung – bei der Gestaltung sollen Wünsche der Benutzer und Sorgen der Anwohner miteinfließen Foto: Kern

Eltern und Kinder lieferten Vorschläge für eine Neugestaltung. Weitere Anhörungen sollen folgen.

Glücksfall oder Ärgernis – der Hornberger Bolzplatz am Viadukt beschäftigt die Gemüter schon seit über 30 Jahren. Bürgermeister Marc Winzer will für die künftige Gestaltung des zentral in der Stadt gelegenen Platzes alle Beteiligten mit ins Boot holen. Seiner Einladung zu einer Anhörung der Nutzer in der Sporthalle folgten rund ein Dutzend Kinder sowie etliche Väter und Mütter. Schon bei seiner Kandidatur zum Bürgermeister sei das Thema mehrfach aufgetaucht. Der Bolzplatz muss ertüchtigt werden und bei der Gestaltung sollen die Wünsche der Benutzer, aber auch die Sorgen der Anwohner mit einfließen.

Zum Einstieg fasste Winzer die Ist-Situation zusammen. „Ohne gegenseitige Rücksichtnahme geht es nicht und wenn wir nicht klar kommen, kann es sein, dass es den Bolzplatz gar nicht mehr gibt“, warb Winzer um einen Dialog aller Beteiligten. Die Jugend brauche einen Ort, wo sie sich treffen und Sport machen kann. Andererseits fühlen sich einige Angrenzer vom Lärm und von in den Garten fliegenden Bällen gestört. Letzteres könnte entschärft werden, indem das Rechteck der Spielfläche gedreht und die Längsseite entlang des Bachs ausgerichtet wird. Statt der Platten soll Rasen angelegt werden.

Kinder hatten viele Ideen für Neugestaltung

Hinsichtlich einer Neugestaltung hatten die Kinder viele Ideen. Die aktuell zahlreich vorhandenen Stolperfallen auf dem Platz sollen beseitigt und der grüne Zaun verlängert werden. Ein gut justierter Basketballkorb wäre auch schön. „Im Sommer wäre es toll, wenn wir länger spielen könnten“, meinte ein Mädchen, das eine Öffnungszeit bis 19 Uhr für zu knapp hielt.

Der zentral gelegene Platz biete „wahnsinnig viel Potenzial“, meldete sich eine Mutter zu Wort. Die Stadt, die für sich Familienfreundlichkeit reklamiere, könne dort für jeden etwas bieten. Eine andere bestätigte, dass der Treffpunkt ganztägig genutzt werde: „Es ist immer was los.“

Gerade während der Zeit, in der Geschwisterkinder in der Halle Sport treiben, sei es schön, die Wartezeit dort zu verbringen. In diesem Zusammenhang wurde angeregt, auch für jüngere Kinder eine Sandelecke oder Ähnliches einzurichten. Die innerörtlichen Spielplätze seien insgesamt nicht „so dolle“.

Rasen findet wenig Zustimmung

Die Idee, einen Rasen anzulegen, fand weniger Zustimmung. „Der wächst gar nicht erst, weil er dauernd von den Kids beansprucht wird und außerdem braucht das Pflege - wer macht das“, meinte ein Vater. Zu den Interessenlagen gehört auch der Wunsch der Vereine, für große Jubiläen dort ein Zelt aufzustellen. „Tartanboden fällt also schon mal aus,“ merkte Stadtbaumeisterin Pia Moser an. Sowohl für die Wünsche der Vereine als auch die Lärmproblematik für die Anwohner wurde allgemein Verständnis gezeigt, aber auch angeregt, Prioritäten zu setzen. „Deshalb sind wir ja hier - was machen wir mit dem Platz?“, so der Bürgermeister. Soll es ausschließlich um Sportangebote gehen oder ein familienfreundlicher Treffpunkt in der Ortsmitte entstehen.

Kinder durften auch ihre Vorschläge für die Neugestaltung einbringen. Foto: Kern

Im Januar 2024 sollen laut Bürgermeister Winzer weitere Anhörungen folgen, rechtliche Fragen geklärt und Fördermöglichkeiten abgeklopft werden. Denn, wie der Bürgermeister den Kids deutlich machte, der Hornberger Haushalt sei eng gestrickt – ein Vorgehen in mehreren Abschnitten ist wahrscheinlich.

Treffpunkt

Der Bolzplatz ist auch ein beliebter Treff von jungen Erwachsenen in Abendstunden. Ein bei dem Treffen anwesender Anlieger meinte: „Tagsüber stört mich der Lärm nicht.“ Er wäre froh, wenn spätabends Ruhe herrsche. Mit dem Thema wird sich die Stadt laut Bürgermeister Marc Winzer gesondert beschäftigen.