Auch Reichenbach wird wohl angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Hornberg viele Wünsche wieder nicht umsetzten können. Foto: Gräff

Reichenbach stellt Bedarfsliste für Haushalt 2015 auf. Sanierung der Schembachmühle angemahnt.

Hornberg-Reichenbach - Nicht (nur) um die regelmäßig wiederkehrenden und alle Jahre im Etat verankerten Haushaltsmittel ist es am Dienstag bei der Etatbesprechung des Ortschaftsrates Reichenbach gegangen. Auch die speziellen Wünsche an den kommunalen Haushalt 2015 standen auf der Agenda.

Ortsvorsteher Gottfried Bühler hatte dem Gremium eine Liste ausgegeben, auf der die wichtigsten Anliegen aus Sicht der Ortschaftsverwaltung notiert waren. Hierüber sollten seine Ratsmitglieder nun befinden – und die Aufstellung bei Bedarf ergänzen.

Bei Weitem nicht alles waren neuerliche Anliegen, sondern auch "Retouren" aus den Vorjahren, an deren Realisierung es bislang haperte.

Ein solcher Posten waren beispielsweise die 1500 Euro für die allgemeine Unterhaltung der Ortsverwaltung, die in der Vergangenheit noch selten verwöhnt, sondern eher recht bescheiden versorgt wurde. Einen ordentlichen Batzen auf der Liste stellen hingegen die 150 000 Euro für den Straßenbau dar, sowie zusätzlich 20 000 Euro Allgemeinmittel für Straßenunterhaltung.

"Seit Jahren reichen die Straßenbaumittel für den Ortsteil Reichenbach nicht aus", hörte man hierzu aus den Reihen der Räte, aber das ist ja wohl ein überall zu beobachtendes permanentes Phänomen. Die Anfrage eines Ortschaftsrates bezüglich der Schembachmühle, die doch der Stadt Hornberg gehöre und deren Sanierung folglich auf der Reichenbacher Wunschliste eigentlich fehl am Platze sei, mutete etwas kurios an.

Es geht um 5000 Euro. Nach Ansicht von Ortsvorsteher Gottfried Bühler müsse – primär und als Erste Hilfe mit Bauhofmitteln – unbedingt noch vor dem Winter "etwas getan" werden, weil der Bau bei Belastung durch Schnee sonst wahrscheinlich "in die Knie" geht. Als Objekt am Mühlenweg sollte die Schembachmühle doch auch einigermaßen präsentabel sein. 1500 Euro für die Sanierung des Brückengeländers Schwickersbach fanden Zustimmung, ebenso 8000 Euro für das Wartehäuschen am Eingang zur Schwickersbachstraße, das Schülern und Bus-Benutzern Schutz vor der Witterung gewährt. Eine Beleuchtung für den Fußweg zwischen Hornberg und Reichenbach, hier angesetzt mit 15 000 Euro, ist kein neuer Wunsch, wirkt aber bei der angespannten Haushaltslage der Stadt irgendwie utopisch. 1000 Euro als Materialkosten für die Instandhaltung des Spielplatzes Schwickersbach fanden dagegen alle realistisch und wünschenswert. Ebenso 2000 Euro für die Instandhaltung von Brandweihern.

Dieser Betrag könne allenfalls als Anreiz verstanden werden, hieß es. Die Besitzer von Anwesen, die im Notfall auf Brandweiher angewiesen sind, sollten auch Eigeninteresse bekunden, wurde erwartet.

Während Winterdienst und Gerätebeschaffung auf der Wunschliste nicht quantifiziert waren, ließen die 1500 Euro Planungskosten für zukünftige Abwassergemeinschaften erkennen, wo auf der großen Reichenbacher Gemarkungsfläche noch Aufgaben ihrer Erledigung harren.