Bericht über den Stand des Breitbandausbaus ist Thema im Hornberger Rat

Hornberg - Hornberg will in Sachen schnelles Internet und bessere Breitbandversorgung schnell handeln. In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch nahmen die Stadträte einen Sachstandsbericht zum Thema zur Kenntnis.

Dieser Bericht wurde von Hauptamtsleiter Oswald Flaig erläutert. Noch in diesem Jahr sollen im Stadtgebiet und einigen Wohnbaugebieten um die 70 Megabyte fließen.

Die Telekom wird laut Flaig ein Gutteil von insgesamt 18 verfügbaren Kabelverzweigern (KVZ) – meist wahrgenommen als graue Kästen am Straßenrand – mit Vectoring-Technik ausrüsten. Das bedeutet, dass Glasfaser von der Hauptvermittlungsstelle bis zu diesen Schaltkästen verlegt wird und von dort aus die Haushalte über Kupferkabel versorgen werden. Zum Ende des Jahres soll der Ausbau der Hauptstraße bis zur Brauerei Ketterer und Reichenbach erfolgt sein. "Die Telekom nimmt hier Geld in die Hand und investiert deutlich mehr als eine Million Euro in Hornberg", ergänzte Bürgermeister Siegfried Scheffold.

Unabhängig von dieser zeitnah beginnenden Maßnahme ist Hornberg der Breitband Ortenau Gesellschaft beigetreten und hat eine Ortsnetzplanung in Auftrag gegeben, die laut Scheffold im Laufe des Monats Mai vorliegen soll.

Der Entwurf berücksichtigt laut Bürgermeister Vectoring nicht. Er bildet zusammen mit den Ortsnetzplänen der der Gesellschaft beigetretenen Städten und Gemeinden die Grundlage der Ausschreibung der Breitband Ortenau zur Vergabe von Bau und Betrieb eines kreisweiten glasfaserbasierten Backbone-Netzes.

Ausschreibung wird vorbereitet

Die Ausschreibung sei derzeit in Vorbereitung, so Scheffold. Ein Ergebnis erwarte er Ende des Jahres. In einer Zusammenfassung erinnerte der Bürgermeister daran, dass der Breitbandausbau Aufgabe der privaten Netzbetreiber sei. Hinderungsgrund zur Erfüllung dieser Aufgabe ist schlicht, dass es sich zumindest teilweise nicht rechnet. Aus diesem Grund haben Landkreis, Städte und Kommunen beschlossen, den unwirtschaftlichen Teil mit Glasfaser auszubauen.

Die Netzplanung sei abgeschlossen und nun werde ein Netzbetreiber gesucht, der dieses kommunale Netz baut, pachtet und betreibt.

Das kürzlich modifizierte Betreibermodell will unnötige Doppelstrukturen vermeiden und bestehende Netzteile mit nutzen. "So spart der Steuerzahler bis zu 40 Millionen Euro ein und warum soll noch mal gebaut werden, wenn schon Leitungen liegen", fand Scheffold die Anpassungen richtig. Mittel- bis langfristig hat sich Hornberg zum Ziel gesetzt, dass jeder Haushalt einen Glasfaseranschluss haben soll.

Info: Die Vectoring-Technik

Bei der Vectoring-Technik braucht es auch Glasfaser. Der Verteilerkasten, im Fachjargon als Kabelverzweiger (KVZ) bezeichnet, ist direkt an ein schnelles Glasfaser-Netz angeschlossen. Von dem KVZ aus geht es auf möglichst kurzer Strecke über Kupferkabel in die Gebäude. Die Übertragungsgeschwindigkeit, die ein Kupferkabel leisten kann, ist begrenzt und führt daher zu Leitungsverlusten je länger die Strecke zwischen Verteiler und Gebäude ist. Das zu erwartende riesige Wachstum der Datenströme, die zum Kunden fließen, wird nach derzeit herrschender Meinung nur von Glasfaser-Netzen bewältigt werden.