Gerhard Kienzler von der Windkraft Schonach (von links), Gutachs Revierleiter Frank Werstein, Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert, der Erste Landesbeamte des Ortenaukreises Nikolas Stoermer, Martin Wenz vom E-Werk Mittelbaden, Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert und Stefan Böhler, ebenfalls vom E-Werk Mittelbaden, bei der Übergabe der umfassenden Genehmigung Foto: E-Werk Foto: Schwarzwälder Bote

Erneuerbare Energien: E-Werk Mittelbaden darf Anlage auf dem Pilfer bauen / Mittel werden beantragt

Wolfach/Gutach (red/lmk). Das Genehmigungsverfahren für eine weitere Windenergieanlage auf dem Pilfer in Wolfach ist abgeschlossen. Sie ergänzt die bereits bestehenden vier Windräder zwischen Kostbachhöhe und Pilfer auf den Gemarkungen Wolfach und Gutach. Am gestrigen Freitag übergab der Erste Landesbeamte des Ortenaukreises, Nikolas Stoermer, die Genehmigung für das Windrad im Beisein der Bürgermeister Thomas Geppert (Wolfach) und Siegfried Eckert (Gutach) an Martin Wenz und Stefan Böhler vom E-Werk Mittelbaden.

"Wir haben das Genehmigungsverfahren nach 24 Monaten abgeschlossen", wird der Erste Landesbeamte in einer Mitteilung des Landratsamts (LRA) zitiert. "Das ist eine angemessene Zeit vor dem Hintergrund, dass in den Entscheidungsprozess neben den Gemeinden Wolfach und Gutach, auf deren Gemarkungen die Anlage stehen beziehungsweise der naturschutzrechtliche Ausgleich umgesetzt wird, weitere 30 Träger öffentlicher Belange und sonstige Stellen eingebunden waren, um alle öffentlichen Belange und auch alle Bedenken aus der Bürgerschaft umfassend zu prüfen." Der Schwarzwaldverein (SWV) habe etwa Bedenken gehabt, dass durch Eisabwurf Gefahren für Wanderer entstehen könnten. Unter Mitwirkung der Stadt Wolfach sei deshalb mit dem SWV eine Regelung über eine Umleitungsstrecke getroffen worden, die im Bedarfsfall genutzt werden soll.

Genehmigung trägt vielen Einwänden Rechnung

"Auch wegen der Bedenken von Bürgern gegen den von der Anlage ausgehenden Lärm regelt die Genehmigung in einer Vielzahl von Nebenbestimmungen den Bau und Betrieb der Anlage. So trägt sie neben den natur- und artenschutzrechtlichen Belangen auch dem Recht der Bürger auf Schutz vor erheblichen Belästigungen durch Lärm oder Schattenwurf, auf Schutz vor Verunreinigung von Quellen und vielem mehr Rechnung", so Stoermer weiter.

Für das E-Werk Mittelbaden eröffnet sich mit der Genehmigung die Möglichkeit, die regenerative Energieerzeugung auszubauen. Wenz sagt dazu: "Wir freuen uns über die Baugenehmigung und werden mit dem Projekt an der nächsten ›Ausschreibung für Windenergie an Land‹ teilnehmen. Wir sehen dann, ob wir einen Zuschlag erhalten und das Projekt realisieren können."

Bürgermeister Eckert lobte das Engagement des E-Werks Mittelbaden für die Energiewende mit dem Zitat eines chinesischen Sprichworts: "Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windräder".

"Mit dieser Genehmigung ist der Grundstein für eine praktische Umsetzung des Teilplans Windenergie unseres Flächennutzungsplans gelegt. Neben den verwaltungsrechtlichen Grundlagen ist das Thema Windenergie somit nun auch praktisch vor Ort umsetzbar", so Wolfachs Bürgermeister Geppert. Genehmigt wurde eine Windenergieanlage des Typs "Enercon E 115" mit einer Nennleistung von drei Megawatt. Die Anlage hat eine Nabenhöhe von 149 Metern und einen Rotordurchmesser von 115,7 Metern und erreicht somit eine Gesamthöhe von etwa 207 Metern. Mit der Genehmigung erhöht sich die Zahl der seit 2012 zugelassenen Windenergieanlagen im Ortenaukreis auf 27 Anlagen.