Jeder, der möchte, kann Janet Dalichow in ihrem Atelier in Hornberg bei der Arbeit über die Schultern schauen. Fotos: Stangenberg Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Janet Dalichow hat eigenes Atelier in der Hornberger Innenstadt und freut sich über den Zuspruch

Ihr Atelier soll für jeden offen sein: Janet Dalichow hat sich im Juli ihren Kindheitstraum erfüllt, und ein eigenes Geschäft im Zentrum von Hornberg eröffnet. "Ich bin positiv überrascht, wie gut das angenommen wird", sagt die Künstlerin.

Hornberg. Das Talent der gebürtigen Magdeburgerin erkannte schon ganz früh eine Lehrerin. "Mach was aus dir!", sagte sie zu Dalichow, als sie die Bilder der damals Sechsjährigen zu Beginn ihrer Schulzeit im Kunstunterricht sah. "Meine Eltern sagten aber: ›Mach was Vernünftiges!‹ Und so habe ich nach der Schule eine Ausbildung zur Dreherin absolviert", berichtet die heute 45-Jährige.

Eine Lehrerin erkennt ihr Talent schon zu Schulzeiten

Einige Jahre später folgte dann die Umschulung zur Köchin. "Und in diesem Beruf bin ich auch aufgegangen", erzählt Dalichow. Stift und Farbe legte sie erst mal zur Seite.

Nach der Wende ging es für sie nach Braunlage, wo sie ihren Mann Torsten Dalichow, den Leiter des Pflegeheims Stephanus-Haus in Hornberg, kennenlernte. Sie gründeten eine Familie und wohnen nach mehreren Zwischenstationen seit 2016 in Hornberg. "In großen Städten fühle ich mich nicht mehr wohl. Ich liebe die ländlichen Gegenden", sagt die zweifache Mutter.

Ihre Leidenschaft, die Kunst, entdeckte Dalichow vor wenigen Jahren wieder, als es ihr gesundheitlich nicht gut ging. "Da habe ich wieder angefangen zu malen", erzählt sie. Ihr Mann sei völlig überrascht gewesen. "›Was, du malst?‹ sagte er ganz überrascht zu mir", lacht die Künstlerin. "Er hat mich von da an immer wieder motiviert, ein eigenes Atelier zu eröffnen", berichtet die Hornbergerin. Als beide dann das Schild "Zu vermieten" an dem Schaufenster in der Hauptstraße 54 sahen, nahmen die Dinge ihren Lauf: "So bin ich zu meinem Atelier gekommen und habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt", strahlt Dalichow.

Geschäft ist für jeden offen, der spontan hereinkommen will

Kein Bilder ist wie das andere. Das wird sofort deutlich, wenn man Dalichows Geschäft betritt. "Ich male so, wie es aus mir heraussprudelt", erklärt die Künstlerin. Sie legt sich nicht auf Themen und Symbole fest. Zum Malen nutzt Dalichow Materialien wie Kreide, Puder, Goldblatt und Sprühfarben.

Neben ihren Bildern, stehen im Atelier auch Skulpturen. Mit ihrer ersten gewann Dalichow den dritten Platz beim diesjährigen Hornberger Kunstwettbewerb und erhielt zudem den Skulpturenpreis der Stadt Hornberg. "Das hätte ich nicht gedacht", berichtet die 45-Jährige, die sich seitdem auch der Kreation von Skulpturen aus Naturmaterialen wie Holz, Gips oder Steinen widmet.

Ihr Atelier im Zentrum von Hornberg soll vor allen Dingen eines sein: Offen. "Jeder, der möchte, kann vorbeikommen, einen Kaffee trinken und einfach mal einen Plausch halten." Sie ist positiv überrascht, wie gut das Atelier von den Hornbergern angenommen wird. "Seit der Eröffnung besuchen mich Einheimische und Urlauber und geben auch Bilder in Auftrag", freut sich Dalichow.

Wenn ein Kunde ein bestimmtes Bild, das er in dem hellen Atelier sieht, in Auftrag gibt, macht Dalichow ihm deutlich, dass jedes Kunstwerk ein Original und keine Kopie ist. "Es entsteht immer wieder etwas Neues und hinterher sind die Käufer davon auch begeistert."

Einen Tag der offenen Tür und einen Kunstkurs für Kinder bietet Janet Dalichow am Sonntag, 23. September, im Rahmen des Naturpark-Marktes und des "Tag des Pilzes" an. Die Teilnehmer können dabei etwas zum Thema "Pilze" malen. Hierzu ist eine Anmeldung unter Telefon 0151/25 80 30 98, per E-Mail an atelierjanet.hornberg @gmail.com oder im Atelier, Hauptstraße 54, nötig. Infos gibt es unter www.janetdalichow.com.