Nach den offiziellen Reden war es endlich soweit: Die Ersten wagten sich auf die Breitwellenrutsche und genossen – trotz einiger dunkler Wolken – die ersten Stunden im sanierten Freibad (linkes Bild). Die Eröffnungsfeier (rechtes Bild, oben) zog viele Gäste an, die sich allesamt über das Becken mit 50 Meter Schwimmbahn (rechtes Bild, unten), Sprungtürme oder die Wellenschaukel freuten. Das Freibad ist mittlerweile 65 Jahre alt und wurde im vergangenen September für die Sanierung geschlossen. Mit dem Ergebnis scheinen die Horberger sehr zufrieden zu sein. Fotos: Stangenberg Foto: Schwarzwälder Bote

Einweihung: Modernisiertes Freibad öffnet nach Sanierung / Bürgermeister Siegfried Scheffold dankt allen am Projekt Beteiligten

"Alte Dame" hat Tommy Reinbold liebevoll das Freibad bei der offiziellen Einweihung nach der Sanierung genannt. Die strahlenden Gesichter bei der Eröffnungsfeier zeigten, wie stolz die Hornberger auf ihr 65 Jahre altes und modernisiertes Bad sind.

Hornberg. "Es ist schon ein besonderes Verhältnis, das die Hornberger zu ihrem Freibad haben", brachte es Landtagsabgeordnete Marion Gentges (CDU) bei ihrer Rede am Donnerstagabend auf den Punkt. Währenddessen wurde es im Hintergrund schon ein wenig unruhiger: Viele junge Badegäste konnten es kaum abwarten, bis sie endlich die neue Breitwellenrutsche testen oder vom Drei-Meterbrett springen durften. Von September 2017 bis Juni 2018 wurde das Bad von Grund auf erneuert.

"Ich darf heute alle begrüßen und allen sehr herzlich danken, die dieses Projekt tatkräftig unterstützt haben", sagte Bürgermeister Siegfried Scheffold zur Begrüßung. Tatsächlich sind es "viele Beteiligte und helfende Hände" gewesen, die das von Grund auf modernisierter Freibad auf verschiedene Art und Weise mitgetragen haben. Das ist laut Scheffold unter anderem der Gemeinderat, der im August 2016 den dauerhaften Erhalt und die Sanierung der Freizeiteinrichtung beschloss, für die letztlich rund 2,5 Millionen Euro netto investiert wurden. Zudem dankte er der anwesenden Landtagsabgeordneten Gentges, die sich mit der Landtagsabgeordneteten Sandra Boser (Grüne) sowie Landrat Frank Scherer für die Finanzierung des Projekts stark gemacht hatte.

Ein großes Lob ging an die vielen Firmen mit ihren Mitarbeitern, die an der Planung und am Bau des Bads beteiligt waren, sowie die Mitarbeiter der Stadt Hornberg. Last but not least hob Scheffold vor allem die Leistung des Fördervereins Freibad hervor, der aus der Bürgerinitiative zum Erhalt des Hornberger Freibads entstanden und im Arbeitskreis zur Freibad-Sanierung eingebunden war.

Architekt Jochen Fritz (Fritz-Planung) als "Chef und Kopf" der Planung und Leitung des Projekts erinnerte sich an das erste Treffen mit den Mitgliedern der damaligen Bürgerinitiave, "die für dieses Bad gebrannt haben". Er bedankte sich für die Zusammenarbeit mit dem Förderverein um den Vorsitzenden Reinbold und lobte die Baufirma Kaltenbach.

Bei der Gestaltung des Freibads habe man sich im Wesentlichen auf das Schwimmbecken konzentriert, sagte Fritz. Der einstige Fünf-Meterturm musste weichen, da die Wassertiefe davor zu niedrig und das gesamte Konstrukt nicht mehr sicher war. Die große Attraktion sei die Wellenrutsche. Auch die Barrierefreiheit sei berücksichtigt worden. "Wir haben das Projekt unfallfrei über die Bühne gebracht", sagte Fritz und wünschte für die kommenden 65 Jahre "viel Badespaß".

Sichtlich erleichtert und stolz wirkte der Fördervereinsvorsitzende Reinbold, als er über die Gründung der damaligen Bürgerinitiative um Hans-Peter Hirschbühl und Hornbergs erstem Bürgerentscheid berichtete. Eine überwältigende Mehrheit der Wähler entschied sich 2013 für den Erhalt des Freibads. Der drei Jahre später gegründete Förderverein leistete mehrere hundert Einsatzstunden bei der Sanierung der "alten Dame", wie Reinbold das Freibad immer wieder nannte. Durch ein Crowdfunding-Projekt der Volksbank Mittlerer Schwarzwald erhielt der Förderverein mehr als 9000 Euro für die Gestaltung des Kinderbereichs. Hierfür bedankte sich Reinbold bei Volksbank-Vorstand Martin Heinzmann, worüber wir in der kommenden Ausgabe berichten.

Trotz einiger dunkler Wolken am Himmel stürmten nach dem geistlichen Segen durch die Pfarrer Christoph Nobs und Thomas Krenz und der Enthüllung des "Willkommen"-Schilds die jüngsten Badegäste aufgeregt zur Wellenrutsche, die im Laufe des Abend noch von Jung und Alt ausgiebig getestet wurde. Zum Eröffnungsabend kamen viele Hornberger, die sich allesamt über die Rückkehr ihrer "alten Dame" ausgiebig freuten.

Wie haben die Hornberger den ersten Sprung ins kühle Nass nach der Freibad-Eröffnung erlebt? Der Schwabo hat sich umgehört und berichtet darüber in der kommenden Ausgabe.