Friesenheim muss in den kommenden Jahren Millionen in den Untergrund investieren, wie derzeit hier im Gewerbegebiet in Friesenheim. Foto: Bohnert-Seidel

Die Abwasserentsorgung kostet Geld – und das nicht wenig, wie der neue Generalentwässerungsplan Friesenheims zeigt. Millioneninvestitionen stehen bevor, darunter der Neubau von Regenüberläufen und der Ausbau von Regenwasserkanälen.

Friesenheim - 16 Schuhschachteln gefüllt mit Berechnungen stellen für Friesenheim die Grundlage für den Generalentwässerungsplan dar. Drei Jahre der Berechnungen, Datenaufnahme und deren Analyse und die daraus resultierenden Maßnahmen liegen hinter dem Ingenieurbüro Zink, das für die Gemeinde Friesenheim den Generalentwässerungsplan erarbeitet hat. Das Resultat wurde nun vorgestellt: Eine grobe Kalkulation sieht für die kommenden 20 bis 30 Jahre Investitionen in Höhe von knapp 20 Millionen Euro auf die Gemeinde zukommen. Der Löwenanteil von knapp elf Millionen Euro wird jedoch bis 2027 verausgabt werden. In der Gesamtbetrachtung liefert der Generalentwässerungsplan für Friesenheim Prognosen für Schutzgebiete, Sanierungsmaßnahmen und einen detaillierten Überblick über das gesamte Kanalnetz sowie die Überlaufbecken.

"Der Generalentwässerungsplan stellt die Gesamtheit des Entwässerun

Im Plan vorgesehen ist ebenfalls die potenziellen Auswirkungen von Erweiterungsgebieten auf das bestehende Kanalnetz. Dazu zählen auch das Industriegebiet III, dessen Erweiterung für die kommenden Jahre geplant ist, sowie Flächen, die heute schon in der Fortschreibung des Flächennutzungsplans Zukunftsprojekte darstellen.

Friesenheims Bauamtsleiter Markus Reinbold erkennt im Generalentwässerungsplan und den damit verbundenen Maßnahmen bezüglich des Umwelt- und Naturschutzes eine wichtige Maxime: "Bisher galt die Vorgabe, so viel Regenwasser abzuleiten wie möglich, damit so wenig wie möglich an der Kläranlage ankommt und diese so entlastet wird", sagt er. Künftig soll so viel Wasser wie möglich über die Kläranlage gereinigt werden, damit der Schmutzfrachtaustrag im Gewässer so gering wie möglich gehalten wird. Der Generalentwässerungsplan dient beim Landratsamt zur Ermittlung und Genehmigung der Einleitmengen und Einleitstellen in die Gewässer. Letztlich ist der Plan auch die Grundlage für den künftigen Ausbau der Kläranlage.

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Der Generalentwässerungsplan wird in den kommenden Wochen dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt. Eine erste Priorisierung der Maßnahmen sieht 2022 einen Umbau und eine Verschiebung des Regenüberlaufs in Heiligenzell vor. Pläne für den Umbau am Kanalnetz und die Aufdimensionierung sind Vorgaben für die wasserrechtliche Erlaubnis des Bebauungsplans "Am Kloster"