Der Werkstattchor der Lebenshilfe eröffnete das Programm und sang am Schluss zusammen mit den Singflöhen der Hofstetter Franz-Josef-Krämer Schule. Foto: Störr

Lebenshilfe blickt auf bewegtes Jahr zurück. Investitionen in die Infrastruktur

Hofstetten - Die Lebenshilfe im Kinzig- und Elztal hat in der Hofstetter Gemeindehalle Weihnachten gefeiert. Mit einem bunten Programm, ehrenden Worten und Informationen wurde den Mitarbeitern ein abwechslungsreicher Nachmittag geboten.

"Die Lebenshilfe ist in Bewegung", befand Geschäftsführer Lutz Heubach. Noch über Jahre würden zahlreiche Bauplanungsprojekte beschäftigen, um die Lebenssituation der Menschen mit Behinderung im Kinzigtal weiter zu verbessern. So werde in Hausach ein neues Wohnhaus mit drei Wohngruppen und zwei kleineren Wohnungen geplant, das Wohnraum mit 45 Plätzen bieten soll. Auch im Elztal werde ein vergleichbares Projekt realisiert.

Im Kinzigtal gehe es in den kommenden Jahren vordringlich um zusätzlichen Wohnraum, während im Werkstattbereich die Erweiterung des Elzacher Zweigwerks anstehe. "Aber auch im täglichen Geschäft geht bei uns viel, wir hatten das ganze Jahr oft mehr als genügend Arbeit", blickte Heubach zurück. "Sie waren alle sehr fleißig", lobte er die Mitarbeiter der Werkstätten und bedankte sich für die geleistete Arbeit.

"Zusammen mit Ihren Betreuern wurde ein positiver Ertrag erwirtschaftet, der Ihnen im Rahmen der Lohnzahlung und in Form eines Freizeit-Zuschusses zu Gute kommen wird."

Bundesteilhabegesetz hat weitreichende Folgen

Die Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes werde sich im kommenden Jahr besonders bemerkbar machen. Wesentliche Teile der Hilfen und Finanzierung seien grundlegend geändert worden. So sei beispielsweise das Arbeitsförderungsgeld von 26 auf 52 Euro erhöht worden. Die Werkstatt-Mitarbeiter hätten zudem ein Mitbestimmungsrecht, wo es bisher lediglich eine Mitwirkung gegeben habe, die Vermögensfreigrenze sei angehoben worden und außerdem seien Frauenbeauftragte für jede Werkstatt eingeführt worden.

Heubach bedankte sich bei der Weihnachtsspendenaktion für einen aktuellen Stand von 13 922 Euro. "Wir sind dankbar, dass die Bevölkerung im Kinzigtal mit der Lebenshilfe verbunden ist und das mit Spenden zum Ausdruck bringt." Bis Anfang Februar laufe die Spendenaktion weiter. Das Geld werde für die Anschaffung von Therapiegeräten für die Heilpädagogische Tagesgruppe verwendet.

Als stellvertretende Vorsitzende blickte Marianne Wörner-Petrich auf "ein arbeitsreiches und erfreuliches" Jahr zurück und stellte das neue Wohnprojekt in Hausach vor. "Wir hoffen, dass wir in der zweiten Jahreshälfte mit der konkreten Planung beginnen können", blickte sie voraus.

"Menschen mit geistiger Behinderung haben die gleichen Ansprüche an ihr Wohnumfeld wie jeder andere auch", betonte Wörner-Petrich. Inklusion bezeichnete sie als "eine Zielsetzung, die nur erreicht werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Damit sich unsere Gesellschaft, unser Denken und Handeln verändert."

Hofstettens Bürgermeister Henry Heller bedankte sich stellvertretend für die Kollegen der Raumschaft und erinnerte an den verstorbenen Altbürgermeister Franz-Josef Krämer, in dessen Amtszeit das erste Wohnhaus der Lebenshilfe in Hofstetten gebaut wurde. Mit einer Gebrauchsanweisung für fünf Minuten "echten" Advent gab er das Mikrofon an Pfarrer Christian Meyer weiter, der mit Astrid Lindgrens "Pipi Langstrumpf feiert Weihnachten" auf das Fest einstimmte.