2018 hat Hofstetten noch ordentlich Gewerbesteuer eingenommen. Für 2019 sieht die Prognose schlecht aus. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Hofstetten rechnet mit schwierigen Jahren / Letzter kameraler Abschluss sorgt für etwas Wehmut

Ein Einbruch der Gewerbesteuer-Einnahmen und ausgabewirksame Projekte werden sich auf den laufenden Haushalt der Gemeinde Hofstetten auswirken. Bürgermeister Martin Aßmuth sprach in der Gemeinderatsitzung von finanziell schwierigen Jahren.

Hofstetten. Kämmerer Markus Neumaier stellte dem Gemeinderat zunächst die Jahresrechnung 2018 vor. "Etwas Wehmut schwingt mit. Es war der letzte kamerale Abschluss", schickte Neumaier voraus. Zum 1. Januar hatte auch Hofstetten auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) umgestellt. Der Verwaltungshaushalt des vergangenen Jahres schloss mit 4,8 Millionen Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 844 000 Euro. Im Sachbuch für haushaltsfremde Vorgänge stehen am Ende 2,2 Millionen Euro.

Aufgrund überragender Gewerbesteuer-Einnahmen überstieg die Zuführung des Verwaltungshaushalts den Planansatz um 368 541 Euro. Nach Abzug der Tilgung verblieb damit eine Netto-Investitionsrate von 613 354 Euro. "Den allgemeinen Rücklagen wurde ein Betrag von 212 769 Euro zugeführt, obwohl ursprünglich eine Entnahme von 460 000 Euro geplant war", erklärte Neumaier. Am Ende lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 662,35 Euro.

Der Verwaltungshaushalt war durch höhere Gewerbesteuer-Einnahmen und einen höheren Anteil aus dem Steinacher Interkom (plus 30 470 Euro) ebenso geprägt wie durch Personalkosten, die sich auf 1,2 Millionen Euro beliefen. Im Vermögenshaushalt resultierte der größte Posten aus der Erneuerung der Hauptstraße.

Dafür fielen außerplanmäßige Kosten in Höhe von 186 346 Euro an. Für die Dorfsanierung wurden lediglich die Planungskosten mit 44 000 Euro verausgabt. Die Anschaffung eines Hangmähers (Gemeindeanteil 12 900 Euro), der Rest des Investitionsanteils am Kinzigtalbad (93 000 Euro) und der Breitbandausbau im Gemeindegebiet (Gemeindeanteil 48 135 Euro) zählten zu den großen Posten. In neue Spielgeräte auf öffentlichen Spielplätzen wurden 16 300 Euro investiert.

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung schloss mit einem Jahresverlust in Höhe von 1457 Euro ab, der auf das kommende Wirtschaftsjahr vorgetragen wird. Die verkaufte Wassermenge liege zwar auf Vorjahresniveau, allerdings sei der Wasserpreis zum 1. Januar 2018 gesenkt worden.

"Es war fast durchgängig ein normales Jahr", bilanzierte Markus Neumaier. Einzig die Digitalisierung des Wassernetzes sei weniger vorangetrieben worden, womit auch der Jahresverlust geringer ausgefallen sei. Gemeinderat Bernhard Krämer (CDU) erkundigte sich nach der Auswirkung der trockenen Sommer auf den Fremd-Wasserbezug. 2018 sei der Anteil wesentlich geringer gewesen als im Vorjahr, denn dort wären die Tiefbrunnen teilweise nicht gelaufen, informierte der Kämmerer.

Den Haushalts-Zwischenbericht eröffnete Markus Neumaier: "Im Prinzip passt immer alles ganz genau, außer in einem entscheidenden Punkt: der Gewerbesteuer." Man habe bereits im Vorfeld vorsichtig mit 850 000 Euro gerechnet, bis Jahresende könnte lediglich mit knapp 684 000 Euro gerechnet werden. "Gegenüber dem Vorjahr sind das bis jetzt 400 000 Euro weniger", erklärte der Kämmerer. Auch der Finanzhaushalt sehe recht planmäßig aus, allerdings seien einige Maßnahmen noch nicht realisiert worden.