Das Jugend- und Freizeitheim Fehrenbacherhof liegt bei Hofstetten. Die Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde steht allen Konfesstionen zur Nutzung offen. Foto: Fotos: Störr

Sanierung: Freizeit- und Jugendheim der evangelischen Kirche steht allen Konfessionen offen

Mit einem Tag der offenen Tür am Samstag und der Einweihungsfeier am Sonntag ist der Fehrenbacherhof der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh zelebrierte mit Pfarrer Christian Meyer den Gottesdienst.

Hofstetten. Pfarrer Christian Meyer und Kirchenälteste Martina Bucher begrüßten am Sonntag im einsetzenden Regen ihre Gäste. Staatssekretärin Sandra Boser (Grüne) gratulierte zum gelungenen Um- und Neubau und bekannte: "Da wäre ich gerne noch einmal auf einer Jugendfreizeit."

Der Fehrenbacherhof biete seit 50 Jahren eine wichtige Möglichkeit, um mit sich selbst, mit der Gruppe und mit der Natur in Kontakt zu kommen. "Das ist gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je", befand Boser.

Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth gratulierte stellvertretend für die Gemeinden der Raumschaft: "Der Fehrenbacherhof ist ein Ort der interkulturellen Begegnung, des Gesprächs und zugleich Quelle der Inspiration." Deshalb hätten sich die Kommunen gerne zur finanziellen Unterstützung des Leuchtturm-Projekts bereit erklärt. "Was seitens der evangelischen Kirchengemeinde mit Förderverein und Bau-Ausschuss geleistet wurde, ist mehr als beachtlich", betonte er. Der Fortbestand des Jugend- und Freizeitheims sei für die nächsten Jahrzehnte und Generationen gesichert.

Als Vorsitzender des Vereins "Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald" (Leader) gratulierte Hofstettens Altbürgermeister Henry Heller, nachdem Christian Meyer an ihre erste Begegnung 2013 und die damalige Fahrt zum Fehrenbacherhof erinnert hatte. "Ich war schon während der Bauphase sehr oft hier oben und habe gesehen, mit welchen Ehrgeiz und Elan dieses Projekt vorangetrieben wurde", erklärte Heller. Die Ziele von "Leader" seien voll und ganz erreicht worden, nach der Komplett-Sanierung stehe die Begegnungsstätte im ländlichen Raum und mitten in Gottes Natur wieder für alle Altersgruppen und Konfessionen offen.

Fördervereins-Vorsitzender Helmut Vollmer blickte zunächst auf dessen Gründung im Jahr 2007 zurück. Bei der Übernahme des Amts als Vorsitzender habe er nicht geahnt, was auf ihn zukommen würde. Die Grundsatz-Entscheidung zur Sanierung sei gefallen, ohne zu wissen, woher das Geld kommen solle. Die Dankbarkeit für die Unterstützung der wenigen Großspender und der 450 Spender mit kleineren Beträgen sei riesig.

Für den Bau-Ausschuss sprach Heinz Winkler von Gesamtkosten in Höhe von 700 000 Euro. "Es gab viel zu tun – und viele haben geholfen", bedankte er sich bei seinen Mitstreitern, bei Architektin Regina Münzer vom Haslacher Büro Hättich und Faber, bei der Hausmeister-Familie Fehrenbacher und ganz besonders bei Pfarrer Meyer.

700 000 Euro Gesamtkosten

Seitens der Hans-Jürgen-Klaussner Stiftung gratulierte Bruno Prinzbach. Es sei das erste größere Förder-Projekt der 2019 gegründeten Stiftung, die sich regional engagiere. Der Umbau und die Sanierung hätten eine eigene Dynamik entwickelt und seien zur Herzensangelegenheit von vielen geworden. Schuldekan Hans-Georg Dietrich befand in Anlehnung an das Badnerlied: "In Haslach gräbt man nicht nur Silber, man gibt es auch aus und schafft schöne Dinge damit."

Als stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Martina Bucher, erklärte abschließend: "Zu Beginn hatte ich gedacht, es ist ein unmögliches Projekt. In den letzten eineinhalb Jahren ist aufgefallen, dass wir die Realisierung maßgeblich Helmut Vollmer und Heinz Winkler zu verdanken haben."

Im Gottesdienst mit Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh erinnerte Pfarrer Christian Meyer an den Gründungs-Pfarrer des Fehrenbacherhofs. Im Gedenken an den im vergangenen Jahr verstorbenen Werner Keller läutete die Glocke der hofeigenen Kapelle. Der Landesbischof erklärte: "Genau 50 Jahre nach der Gründung feiern wir die Wiedereinweihung dieses Segens-Ortes." Der Segen Gottes sei ein Geschenk und es sei ein Glück, dass man auf dem Fehrenbacherhof aus einer Fülle an Zeit und Miteinander schöpfen könne, die nicht produziert werden müsste. "Das ist eine Ruhe und ein Geschenk, das man mit zurück in den Alltag nehmen kann." Musikalisch wurde der Gottesdienst durch den evangelischen Kirchenchor um Dirigentin Christiane Bergsträsser und Organist Eric Buboltz sowie "Blechissimo" gestaltet.