Die Sulzbachhexen führten den nächtlichen Fackelumzug durch die die Innenstadt an. Foto: /Störr

Die Hausacher Sulzbachhexen haben mit etwa 1 500 Hästrägern und ungezählten Partygästen eine rauschende Hexennacht gefeiert. Am Beginn stand ein großer Nachtumzug durch die Innenstadt. 59 Zünfte waren nach Hausach gekommen.

Die letzte Hexennacht war vor vier Jahren. Die Sehnsucht nach einem Wiedersehen war groß, entsprechend viele Zuschauer waren bereits beim Nachtumzug am Freitag mit dabei. Schaurig schöne Hästräger zogen mit verschiedenen Guggenmusiken durch die Stadt und trieben ihre Späße mit den Zuschauern. Allen voran natürlich die gastgebenden Sulzbachhexen, denen die Freie Narrenzunft, die Senwig-Hexen, Burggeister und Dämonen aus Hausach folgten.

Bei den 59 teilnehmenden Zünften und Musiken waren viele Hästräger aus dem Kinzigtal dabei. Besonders schaurig waren die Hexen-Jäger Kinzigtal aus Steinach anzusehen.

Neben den benachbarten Bühlersteiner Hexen aus Gutach oder den Fischerbacher Giftzwergen hatten manche Zünfte weite Wege auf sich genommen. So waren beispielsweise die Leiberstunger Murrhexen aus Sinzheim angereist, die Sondwiermer Backöfelehexen aus Baden-Baden oder die Gwitter-Hexen aus Ofterdingen bei Tübingen.

Manch Zuschauer bevorzugte einen Platz in der dritten Reihe, um dem Schabernack der Hexen zu entgehen. Diese ließen Konfetti auf die Gäste regnen, schmierten diese an oder entführten sie kurzerhand. Manch ein Zuschauer musste den eigenen Accessoires hinterherjagen, die sich die Hästräger mitunter schnappten.

Vor dem Eingang zum Festgelände bilden sich lange Schlangen

Mehr als eine Stunde lang zogen die verschiedensten Hexen, Teufel, Höllenhunde und 13 Guggenmusiken durchs Städtle, bevor sich der Umzug im Narrendorf rund um die Stadthalle und Schule auflöste. Dort hieß es zunächst geduldig anstehen, bevor der Eingang ins Festgelände passiert war.

Auf dem großen Gelände verteilten sich die Gäste im Freien ganz gut, in den Festzelten, dem „Gaudigondel“-Partybus, dem Narrenkeller und dem historischem Keller gab es allerdings schnell kein Durchkommen mehr. Im Zelt der Sulzbach-Hexen, der Senwig-Hexen und auf der Treppe des Gymnasiums wechselten sich die Guggenmusiken mit ihren Auftritten ab. Wem der Sinn nach Disco-Musik stand, fand auch dafür ein entsprechendes Partyzelt.

Handgemachte Gugge mischt sich mit harten Beats

Auf dem Vorplatz der Stadthalle gab es dann zwischen den beiden Zelten ein Klanggemisch aus handgemachter Gugge und hartem Beat zu hören. Alles in allem war die 18. Hausacher Hexennacht ein gelungenes Fest, das seinem Ruf wieder einmal mehr als gerecht wurde.

Die Sulzbachhexen treiben seit 1993 in Hausach ihren Schabernack. Im April 2000 wurde aus den eigenen Reihen eine Musik gegründet. Das Häs besteht aus einem langen schwarzen Rock, einem aus schwarzem Trachtenstoff gefertigten Päder, einer lila farbenen Schürze, einem schwarz-lila gehäkelten Schultertuch, schwarz-lila gestreiften, gestrickten Socken, Strohschuhen und Holzmaske. Die erste Hexennacht startete 1994.