Dominik Fehrenbacher (in Rot) und der RSV wollen im Derby Revanche für die Niederlage in der Hinrunde nehmen. Foto: Künstle

Mehr Spannung geht kaum: Wenn am Samstag die RG Lahr den RSV Schuttertal empfängt, dann trifft der Oberliga-Spitzenreiter auf den Tabellenzweiten. Der Aufstieg in die Regionalliga ist für beide Teams derzeit noch in greifbarer Nähe.

Wenn die Verantwortlichen der RG Lahr auf die Tabelle der Oberliga Südbaden schauen, dann dürften sie wohl aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskommen. Denn seit Wochen thront die Ringergemeinschaft auf Platz ein, auch der aufgrund des Stilwechsels immer wieder mit Unabwägbarkeiten verbundene Rückrundenstart ist mit drei Siegen mehr als nur geglückt. Nach zwölf von 18 Kampfabenden stehen die Lahrer somit an der Tabellenspitze, der Vorsprung auf den Zweitplatzierten RSV Schuttertal beträgt mittlerweile vier Punkte.

Zeit also, sich mit dem Thema Aufstieg auseinanderzusetzen, oder? "Gedanken macht man sich immer", sagt der Vorsitzende Ferrit Kellouche schmunzelnd im Gespräch mit unserer Redaktion. Man merkt ihm an: So ganz glauben kann er die derzeitige Tabelle auch nicht. "Den Durchlauf nach oben haben wir so nicht erwartet", bestätigt er. Immerhin stiegen die Lahrer erst in der Saison 2020 in Südbadens höchste Klasse auf, in dieser Saison wurde ein Platz im vorderen Drittel als Ziel ausgegeben.

Die Erwartungen haben die Lahrer Ringer mittlerweile schon übertroffen, die Regionalliga ist längst keine Utopie mehr. Zu viel möchte Kellouche dazu nicht sagen. Aber: "Wenn die Mannschaft das möchte, werden wir als Vorstand dem nicht im Weg stehen", so der Vorsitzende. Dass die neue Liga jedoch eine große Herausforderung – nicht nur sportlich – werden dürfte, weiß auch Kellouche. "Natürlich wäre das ein finanzieller Mehraufwand, alleine schon wegen der längeren Fahrten."

Kontrahenten kämpfen auf einem Level

Doch bevor man sich bei der RG Lahr über die Regionalliga Gedanken machen möchte, stehen noch sechs Wettkämpfe auf dem Plan. Schon der Kampf am Samstag hat es in sich und ist einer der sportlichen Höhepunkte in der Region. Denn der RSV Schuttertal kommt als Tabellenzweiter in die Lahrer Geroldseckerhalle. Mehr Spitzenduell geht also nicht. Dass die Lahrer in dieser – durchaus komfortablen – Situation sind, liegt für Kellouche vor allem der Jugendarbeit. "Das schöne an unserer Mannschaft ist, dass das alles Eigengewächse aus unserer Jugend sind. Darauf sind wir sehr stolz", sagt der Vorsitzende, der laut eigener Aussage bei jedem Kampf nervös ist.

Das dürfte auch am Samstagabend (20 Uhr) so sein, wenn die Schuttertäler Ringer in Lahr ihre Visitenkarte abgeben wären. Dass die beiden Staffeln ebenbürtig sind, wurde schon im Hinkampf deutlich. Erst im finalen Duell sicherten sich die Lahrer damals den umjubelten Derbysieg.

Die Schuttertäler haben also etwas gut zu machen und können dem Tabellenführer auf die Pelle rücken. Es scheint also alles angerichtet für ein spannendes Oberliga-Derby zwischen zwei Topteams, die auch beide schon gezeigt haben, dass sie mit dem Stilart-Wechsel zur Rückrunde klarkommen.