Bürgermeister Wolfgang Hermann (von links), Architektin Olga Batt, Schulleiterin Simone Giesler sowie Winfried Klausmann vom Hausacher Bauamt durchschneiden das Baustellenband des fertiggestellten Gebäudeteils der Graf-Heinrich-Schule Foto: Dorn

Rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres ist auf dem Gelände der Hausacher Graf-Heinrich-Schule der nächste Teil eines großen Sanierungsprojekts der Stadt eingeweiht worden. Neu verbaut sind darin neben einem Fahrstuhl auch eine Schulküche.

Mit der feierlichen Einweihung des „historischen“ Bauteils C ist das vorerst letzte Element des pädagogischen „Gebäuderiegels“ der Hausacher Graf-Heinrich-Schule seiner Bestimmung übergeben worden. Bürgermeister Wolfgang Hermann war die Freude anzumerken, erneut eine terminliche Punktlandung vermelden zu können. Die Schulleiterin Simone Giesler bekannte, dass sie – wie bereits bei den Gebäudeteilen D (eingeweiht zum Schulbeginn 2020) und B (eingeweiht im September 2022) – erneut eine Wette gegen die Bauleitung und beauftragten Handwerksbetriebe darauf verloren hat, dass es nicht leistbar sei, das Gebäude pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres in Betrieb nehmen zu können.

Gesamtkosten belaufen sich auf rund 15 Millionen

Hermann bezifferte die Gesamtbaukosten bis heute – beginnend mit dem Abriss des Postgebäudes – auf 15,3 Millionen Euro. Die Entscheidung für die Sanierung des Bauteils C hatte sich die Verwaltung nicht leicht gemacht, doch letztlich gab die Sicherheit – Brandschutz und fehlender zweiter Fluchtweg – den Ausschlag für die sofortige Sanierung. Außerdem, so der Bürgermeister, sei dank einem Aufzug nun das gesamte Gebäude über alle drei Bauteile barrierefrei.

Der Wille, auf der Sanierungsliste noch den einen oder anderen Posten zu streichen, war laut Hermann immer da, was im Treppenhaus auch an der einen oder Stufe zu erkennen ist. Letztlich mussten aber doch noch einige Gewerke während der Bauphase ergänzt werden. Im Verbund mit immensen Preisschüben für bestimmte Baumaterialien habe das dann zu einer Kostensteigerung um 30 Prozent geführt.

Dem so in einen „zumindest akzeptablen“ Zustand versetzte Gebäude erteilte Pfarrer Jürgen Grabetz nach einem Musikstück des Duos „Snapshot“ (Gitarrist Roland Jäckle und Sängerin Hannah Schiekofer) dann auch gerne den Segen der Kirche.

Nach dem offiziellen Durchtrennens des Baustellenbands konnten sich die geladenen Gäste bei einem Rundgang ein Bild von den neuen Räumen machen. Im Bauteil C finden in den neuen Computerräumen im ersten Stock und der Lehrküche im Dachgeschoss bald auch die praktischen Fächer Computertechnik und AES (Alltagskultur, Ernährung, Soziales) adäquate räumliche Voraussetzungen.

Dazu kommen weitere „Koop“-Räume für das besondere Profil der Gemeinschaftsschule mit ihren Lehr-Lern-Arrangements abseits vom klassischen lehrerzentrierten Frontalunterricht. Die Büros für Hausmeister und Schulsozialarbeiterin sowie Sozialräume für das Reinigungspersonal profitieren ebenfalls vom vergrößerten Platzangebot.

Schulcontainer sind bereits abgebaut

In das Ortsbild füge sich der Gebäuderiegel perfekt ein, so Hermann. Auch seien die in den vergangenen fünf Jahren fast schon ortsbildprägenden Schulcontainer nun endlich wieder verschwunden. Schulleiterin Simone Giesler lobte die Stadt, die Zeichen der Zeit erkannt und die finanziellen Rahmenbedingungen für die Erweiterung und die Sanierung gestellt zu haben. Für die Herausforderungen durch den kommenden Ganztagsbetrieb in der Grundschule sei man nun sehr gut aufgestellt. Laut Giesler ist das Bekenntnis der Stadt für die Schule ein Akt der Wertschätzung für die Arbeit der Lehrer: In Zeiten, in denen das Kultusministerium mit fragwürdigen Slogans für den Lehrerberuf werbe, sei das ein willkommenes Signal.

Die Schulsanierung

Neben dem Bauteil C wurde bereits 2020 der Bauteil D (Kosten: 7,5 Millionen Euro) und in diesem Jahr Bauteil B (Kosten: 4,5 Millionen Euro) fertiggestellt. Die Sanierung der Bauteile A (Flachbau mit Lehrerzimmer) und E (Telekomgebäude) wurden vom Rat auf spätere Jahre verschoben. Das Arbeiten begannen 2018 mit dem Abriss des Postgebäudes.