Freuen sich nach 30 aktiven Jahren auf eine Fasent "ohne Zwang" in Spättle- und Hansele-Häs: Klaus Keller (links) und Wolfgang Hermann. Foto: Agüera Oliver

Fasent: Klaus Keller und Wolfgang Hermann verlassen nach 30 Jahren den Hausacher Narrenrat. Gemeinsam viel bewegt.

Hausach - Zwei Narren mit großem Herz für die Hausacher Fasent verabschieden sich bei der heutigen Martini-Sitzung aus dem Narrenrat: Zeremonienmeister Klaus Keller und der Blaue Wolfgang Hermann.

"Ein Tropfen Wehmut gehört schon dazu", gibt Klaus Keller zu. Doch er und sein Narrenratskollege und Freund Wolfgang Hermann haben sich den Schritt gut überlegt. Beide wirken seit Jahrzehnten im Hausacher Fasentsgeschehen mit und brachten gemeinsam mit ihren Mitstreitern Einiges auf den Weg. Beide betonen, dass die Arbeit im Narrenrat und die umgesetzten Ideen nur in der Gemeinschaft erreicht werden konnten.

Immer wieder kommt da auch das "Kleeblatt" auf: Neben den beiden gehören Vizenarrenvater José F. Agüera Oliver und Blauer Karl Schmid dazu. Für Hermann gehört zu den Engsten auch Rainer Allgaier. Die Freundschaft ginge über den Narrenrat hinaus, in die Anfänge, als Keller und Hermann Verantwortung übernahmen.

Spättle Keller wurde 1981 zum Spättlebock gewählt und konnte durchsetzen, dass der Obmann der größten Hausacher Gruppierung ab 1986 einen Sitz samt Stimmrecht bei den Blauen im Narrenrat erhielt. Ein Jahr später saß auch der Hansele-Obmann am Narrenratstisch. Keller blieb bis 1987 im Narrenrat – so lange, wie er Spättlebock war. Unter ihm wurde erstmals ein Spättlegremium gebildet.

Gemeinsam mit den Hansele wurden seinerzeit Laufbändel und Maskennummerierungen eingeführt. Das ursprüngliche Spättle saß von 1986 bis 1995 als Vizeobmann im Hansele-Gremium, bevor es ihn 1996 zu den Blauen verschlug.

Seit 1994 saß Keller wieder im Narrenrat. Seither hatte er das Amt des Zeremonienmeisters inne. Dieser kontrolliert den Ablauf der Fasent, streng nach dem Codex von Paul Rist. Von ihm wurde das Amt des Zeremonienmeisters wieder aufgebaut. Unter dem damaligen Narrenvater Werner Maier hatte Keller freie Hand. So gibt es beispielsweise wieder die Sitzordnung hinter dem Ochsenkopf, "so wie sie seinerzeit vorgegeben wurde", erklärt der Zeremonienmeister. "Und das alles nicht als strenger Lehrer, sondern um die Tradition zu bewahren".

Wolfgang Hermann organisierte an die 40 Altpapiersammlungen, stand beim Narrentreffen 1998 in der Hauptverantwortung und leitete seit 1997 das Zunftkaffee sowie die Stände am Fasentssonntag. "Ohne unsere Frauen Gisela und Susi wäre vieles nicht möglich gewesen", sind die Männer dankbar.

"Es waren einfach viele Dinge, die unsere Freundschaft geprägt haben", sagt Klaus Keller. Manchmal "versumpft", harte Kämpfe ausgefochten, viel geschafft und erreicht, so lautete die Bilanz nach 30 Jahren aktiver Mitwirkung bei der Freien Narrenzunft Hausach. Jetzt freuen sich beide erst einmal auf eine Fasent, "ganz ohne Zwang" im Spättle- und Hanselehäs.

Zur Martini-Sitzung lädt die Freie Narrenzunft Hausach am heutigen Mittwoch auf 20.11 Uhr in die Stadthalle ein. Dann nehmen die Räte hinter dem Ochsenkopf ihren Platz ein, die Narrenkapelle spielt auf. Auf dem Programm stehen wichtige Informationen zur kommenden Hausacher Fasent, Verabschiedungen und Ehrungen.