Der alte Rewe-Markt hatte ende Dezember des vergangenen Jahres geschlossen. Archivfoto: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Neuer Rewe: Gemeinderat nimmt Bauvorhaben zur Kenntnis / Bürgermeister nimmt Stellung zu Leserbrief

Hausach (cr). Kurz hatte Bürgermeister Wolfgang Hermann die Gemeinderatssitzung angesichts der Corona-Krise halten wollen – und es gelang ihm. Nach 40 Minuten hatte der Rat alle Punkte abgearbeitet. Im Vorfeld war die Tagesordnung aber auch ordentlich ausgedünnt worden. So war unter anderem die Blutspenderehrung und die Beratungen über den Stadtwald verschoben worden.

So blieb als einer der wenigen Punkte der Dauerbrenner Rewe/Edeka. Konkret ging es dieses Mal um die Kenntnisnahme seitens des Gremiums für das Bauvorhaben. In diesem Zug nahm der Bürgermeister Bezug auf einen Leserbrief, der am Freitag, 13. März, im Schwarzwälder Boten veröffentlich worden war. "Dass wir Einlassungen und Beschwerden seitens der Anwohner einfach durchgeschossen haben, stimmt nicht. Sie alle wurden per Gutachten und Berechnungen widerlegt", erklärte Hermann. Auch die Aussage, dass der Rat mit seinem Beschluss zur Einzelhandelsbeschränkung den neuen Edeka verhindere, sei falsch. Dieser Beschluss habe aufgrund des Bestandschutzes keine Auswirkungen auf den Folgemarkt. "Wenn sie wirklich wollten, hätte Edeka schon längst etwas tun können. Es geht hier allein um einen Verdrängungswettbewerb", befand der Bürgermeister. Dass Edeka einen Millioneninvestition geplant hatte, davon sei weder Verwaltung noch Rat etwas bekannt. "Ich kann versichern, wenn alles so eindeutig gewesen wäre, hätte das Gremium anders entschieden", meinte der Bürgermeister.

Der Verfasser des Leserbriefs sei einer der Anwohner des geplanten Rewes. "Ein Supermarkt in der Nachbarschaft bedeutet Einschränkungen", zeigte Hermann Verständnis. "Aber der Gemeinderat muss zum Wohl aller entscheiden." Wenn der Lärmschutz für die Anwohner nicht ausreichend sei, könne darüber noch einmal gesprochen werden. "Daran wird es nicht scheitern", war er sich sicher, "wir wollen nichts anderes als einen Konsens." Der Rat nahm das Vorhaben zur Kenntnis.