Der Ucon-Standort in Haiger soll bis Ende dieses Jahre geschlossen werden. Foto: Ucon

Produktionsvorstand nicht mehr für Container-Hersteller tätig. Markus Herber wird Geschäfte alleine leiten.

Hausach - Die Thielmann Beteiligungs-AG und deren langjähriger Produktionsvorstand Jens Gozian gehen zukünftig getrennte Wege. Das hat das Unternehmen gestern mitgeteilt.

Der Thielmann-Aufsichtsrat und Gozian hätten sich einvernehmlich darauf verständigt, die Zusammenarbeit zu beenden und den noch bis Ende 2015 laufenden Vertrag nicht zu verlängern, heißt es in einer Mitteilung.

Derzeit verhandeln beide Seiten über eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Der verbliebene Vorstand, Markus Herber, wird die Geschäfte zukünftig alleine leiten.

Die Thielmann Beteiligungs-AG ist Komplementärin der Ucon AG Containersysteme KG, mit jeweils einem Standort in Haiger und Hausach. Ucon selbst steckt momentan in einem umfassenden Restrukturierungsprozess: »Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens erfordert perspektivisch auch eine Neuorganisation der Führungsstrukturen bei Ucon«, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Wurm.

"Wir haben uns deshalb gemeinsam mit Herrn Gozian darauf verständigt, seinen Vertrag nicht zu verlängern und verhandeln derzeit über die vorzeitige Auflösung des Vertrags." Jens Gozian (48), heißt es in der Mitteilung, ist seit 2007 im Unternehmen tätig und seit Januar 2008 Mitglied des Vorstands der Thielmann Beteiligungs-AG. Ucon hatte vergangenen Juli mitgeteilt, dass der Standort in Haiger aufgrund bestehender Überkapazitäten bis Ende diesen Jahres geschlossen und das Kerngeschäft zukünftig in Hausach zusammengefasst wird (wir berichteten). Ergänzend werde Ucon laut den Verantwortlichen stärker in die Gesamtstrategie der Container-Division der Teka-Group eingebunden, insbesondere um Synergiepotenziale in Einkauf und Vertrieb zu nutzen.

Unterdessen gehen die Verhandlungen zu Interessenausgleich und Sozialplan für die Mitarbeiter des Standortes in Haiger »in die entscheidende Phase«, wie das Unternehmen verlauten ließ. »Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Wochen zu einem für alle Seiten akzeptablen Ergebnis kommen«, sagte Herber, der nach der Trennung von Gozian alleiniger Geschäftsführer der Ucon AG ist.

Bereits vor wenigen Tagen hat es Gerüchte über den Wechseln an der Ucon-Spitze gegeben: Seit 7. Januar sei Gozian im Hausacher Werk nicht mehr gesehen worden, hieß es da.

Aufsichtsräte sollen Gozian an diesem ersten Tag nach den Weihnachtsferien im heimischen Werk empfangen haben. Wenige Stunden später habe der langjährige Hausacher Ucon-Chef das Werk verlassen und wurde seitdem dort angeblich nicht mehr gesehen. Von einer Freitstellung Gozians bis Ende März ist die Rede gewesen.

»Das ist ein Gerücht, zu dem wir uns nicht äußern werden«, hatte der Ucon-Presseverantwortliche Tim Wallentin noch vor wenigen Tagen kund getan. Gozian sei weiterhin Vorstand und als solcher auch im Unternehmen tätig. So schnell ändern sich die Dinge.