Im Tierheim warten derzeit vor allem Katzen auf ein neues Zuhause. Foto: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: Verein zieht positives Fazit aus Infotreffen / Neuer Vorstand präsentiert sich am 23. November

Ein positives Fazit zieht der Tierschutzverein aus dem Treffen von Freitag, bei dem er Nachfolger für vakant werdende Vorstandsposten suchte. "Es haben sich einige gemeldet, die Aufgaben übernehmen wollen", berichtet Vorsitzende Heike Meyer.

Hausach. Mitte der vergangenen Woche wurde dem Schwabo ein Brief weitergeleitet, in dem der Verein über "erneute Änderungen in der Vorstandschaft" informierte. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte dies der Vorstand und erklärte, dass er am 19. Oktober aus diesem Grund zu einem informellen Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit einlade (wir haben berichtet). Es ginge dabei aber keinesfalls um die Auflösung des Vereins, betonte Meyer. In einem gestrigen Gespräch informierte sie die Presse über den Ausgang der Zusammenkunft.

In ihrer Rede informierte sie die Anwesenden über den genauen Grund für die Änderungen im Vorstand. Demnach habe sich Kassiererin Rebecca Blum aus beruflichen Gründen bereits zum Rücktritt entschlossen. Zwar habe sie bis zur ordentlichen Mitgliederversammlung im Amt bleiben wollen, aber ab diesem Zeitpunkt sei die Kasse nur noch proforma geführt worden. Die Buchführung sei etwas durcheinander geraten. Sie wieder in Ordnung zu bringen, habe Zeit beansprucht und das sei auch der Grund, warum sich der Termin für die ordentliche Mitgliederversammlung verzögert habe. Auch die Kassenprüfer hätten bereits im vergangenen Jahr ihre letzte Prüfung angekündigt.

Bei der jüngsten Vorstandssitzung im Oktober habe dann auch die stellvertretende Vorsitzende Ursula Gerdorf den anderen Tierschützern eröffnet, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden möchte.

Zwar hatte sich kurz zuvor jemand gefunden, der die Buchführung übernehmen wollte, aber Meyer, die ebenfalls in absehbarer Zeit ihren Vorstandsposten abgeben will, um nur noch die Tierheimleitung zu übernehmen, kam zu dem Ergebnis, "dass unter diesen Umständen keine vernünftige Vorstandsarbeit mehr geleistet werden kann". Die Veranstaltung am Freitag sei ein "Hilferuf und sollte auch so gewertet werden".

Und er wurde gehört: "Es war eine tolle Veranstaltung, die mit etwa 40 Teilnehmern auch sehr gut besucht war. Es ging sehr gesittet zu", zog Meyer gestern als Fazit. Auch ein Vertreter des Landestierschutzverbands sei anwesend gewesen, aber "nur wegen des Aufruhrs, der im Vorfeld herrschte, ich sah dafür eigentlich keine Notwendigkeit", meint Meyer. Insgesamt sei das Treffen sehr positiv verlaufen. "Es haben sich einige gemeldet, die helfen wollen. Jetzt müssen wir nur noch aussondieren, wer für was in Frage kommt", so die Vereinsvorsitzende. Es hätten sich erstmals auch Mitglieder bereit erklärt, einen Beisitzerposten zu übernehmen. Auch junge Leute und welche, deren Fachkentnisse der Verein gut gebrauchen kann, hätten sich gemeldet. Insgesamt seien es sechs Freiwillige, die das Team verstärken könnten. "Sonst waren wir froh, wenn wir alle Vorstandsposten irgendwie besetzen konnten, jetzt können wir überlegen, wer für was passt", freut sie sich. An der kommenden Mitgliederversammlung, die für den 23. November terminiert ist, soll das Ergebnis dieser Überlegungen verkündet werden.

Auch wenn das Resultat erfreulich ist und für die Zukunft des Vereins hoffen lässt, gebe es noch viel zu tun, so Meyer. "Wir müssen noch viel aufbauen und bis dahin werden wir niemanden hauptamtlich einstellen. Darüber können wir vielleicht in ein, zwei Jahren nachdenken. Momentan sind wir mit Ehrenamtlichen gut aufgestellt, aber wir können immer helfende Hände gebrauchen. Es kann ja jederzeit jemand ausfallen", bedenkt Meyer.

Insgesamt gesehen bewertet sie die Ereignisse als nicht so dramatisch. "Es wäre erst ernst geworden, wenn wir niemanden als Nachfolger für die Vorstandsposten gefunden hätten", sagt sie.

Der Tierschutzverein Kinzigtal hat derzeut etwa 200 Mitglieder. Er betreut zwölf Gemeinden. Im Tierheim befinden sich augenblicklich 24 Tiere, die meisten davon sind Katzen. Aber auch ein Wellensittichpärchen wartet auf neue Besitzer.