Früher habe er zehn bis 15 Fabrikate anbieten können, nach einigen Jahren habe er aber mit einem einzigen Hersteller 70 Prozent seines Umsatzes gemacht. Diese Entwicklung habe schließlich zu einem "Monostore" geführt. Das bedeutet, dass nur noch ein einziges Fabrikat in dem Geschäft in der Hauptstraße angeboten wurde.
In Haslach sehe das ganz anders aus. Dort mache er mittlerweile ein Mehrfaches des Hausacher Umsatzes, denn es gebe einen größeren Branchenmix mit verschiedenen Textil- und auch anderen Schuhgeschäften. Die Kundenfrequenz sei dadurch wesentlich höher.
Langjährige Verkäuferin bleibt aus Verbundenheit länger als geplant
Verkäuferin Gabi Ukat wollte eigentlich zum Juni 2018 aufhören, jetzt bleibt sie aus Verbundenheit mit den Inhabernbis zum Jahresende. Sie ist am 1. August 1970 in die Firma eingetreten. "Das ist ja fast das halbe Leben, das ich hier verbracht habe", sagt sie. Über ihre Entscheidung, länger zu bleiben, freut sich Oberle.
Für die Geschäftsräume in Hausach muss Oberle keine Miete zahlen, das Haus gehört der Familie. "Sonst hätten wir schon viel früher aufhören müssen", sagt er.
Das Gebäude mit den drei Wohnungen soll jetzt verkauft werden, es wird beispielsweise im Internet angeboten. Oberle sieht den Immobilien-Markt dafür im Moment als günstig an.
Entscheidung zur Geschäftsaufgabe ist ein schwerer Schritt
"Aber es ist ein schwerer Schritt, das Haus zu verkaufen", so Oberle. Immerhin wäre das Traditionsgeschäft bald 130 Jahre alt geworden.
Im Jahr 1889 wurde das Schuhhaus von Severin Oberle gegründet. Eine Schuhmacherwerkstatt gehörte dazu. Das Unternehmen blieb in Familienbesitz. 1961 wurde das Haus komplett renoviert. Joachim und Anne Oberle haben die Geschäftsführung 1995 übernommen und feierten 2014 das 125. Jubiläum.
Kommentare
Artikel kommentieren
KommentarregelnUm Artikel kommentieren zu können, ist eine Registrierung erforderlich. Sie müssen dabei Ihren Namen sowie eine gültige E-Mail-Adresse (wird nicht veröffentlicht) angeben. Bei Abgabe Ihrer Kommentare wird Ihr Name angezeigt. Alternativ können Sie sich mit Ihrem Facebook-Account anmelden.