Finn-Ole Heinrich eröffnet "kinderleicht & lesejung" mit "Frerk, du Zwerg"
Hausach (cr). Er ist nicht nur der Träger des ersten Leselenzpreises für junge Literatur, sondern auch ein großartiger Kinderunterhalter. Das hat Finn-Ole Heinrich gestern Vormittag bei der Eröffnung der Leselenz-Reihe "kinderleicht & lesejung" bewiesen. Er las aus seinem Buch "Frerk, du Zwerg". Der Name Frerk sei im süddeutschen Raum eher unbekannt, aber im Norden, wo Heinrich aufgewachsen ist, sei die Kurzform von Frederik sehr beliebt, erzählte der Jungliterat. "Ich hatte drei Frerks in der Klasse",
Dann wies er die jungen Zuhörer ein, denn er brauchte ihre Hilfe. "Lesungen müssen immer laut sein, dann sind sie besonders gut", erklärte er. So sollten die Kinder jedes Mal, wenn Kinder im Buch Frerk hänselten, laut "Frerk, du Zwerg" brüllen, was nach zwei Anläufen auch hervorragend funktionierte.
Die Hilfe der Kinder benötigte Heinrich dann gleich im ersten Kapitel, in dem beschrieben wird, warum der Junge Frerk sich einen Hund wünscht, "aber einen großen". Da seine Mutter aber "Allergie" hat, größtenteils gegen Dinge, die Spaß machen, kommt das nicht in Frage.
Im weiteren Verlauf der Lesung fesselte Heinrich die Kinder mit einem Auftritt, der dem eines Schauspielers in nichts nachstand. Er gab den verschiedenen Rollen unterschiedliche Stimmen und eine charakteristische Mimik. Für viel Gelächter sorgte Frerks Hobby, sich passendere Namen für Dinge auszudenken. So bezeichnet Frerk die Gabel lieber als Fressforke und Mineralwasser als Rülpsplörre – aber nur heimlich in seinem Kopf, denn seine Mutter ist der Meinung, dass er für so etwas schon zu alt sei.
Als er ein Ei in einer merkwürdigen Farbe findet, hat er allerdings Schwierigkeiten, eine passende Bezeichnung zu finden. Nichtsdestotrotz nimmt er es mit nach Hause. Als ihm über Nacht ein Fell wächst, wird die Sache noch merkwürdiger und als aus dem Ei fünf merkwürdige Zwerge schlüpfen, ist die Verwirrung komplett.
Heinrich gelang es mühelos, die Kinder für die Geschichte zu begeistern, traf er mit seiner augenscheinlichen Lust an Chaos und Merkwürdigkeiten den Nerv der Kinder. Diese brüllten begeistert ein letztes Mal "Frerk, du Zwerg", bevor sie wieder in den Unterricht gingen.