Kinzigtalbad: Zweckverband vergibt zwei weitere Aufträge / Überblick über fast 70 Prozent der Kosten

Die Rohbauarbeiten werden rund 425 000 Euro teurer als geplant. Beim Gerüstbau können aber rund 14 200 Euro eingespart werden. Bei der Sitzung des Zweckverbands Kinzigtalbad haben die Mitglieder weitere Aufträge vergeben.

Hausach. Der Abbruch ist fast abgeschlossen und die Aufträge für den Gerüst- und den Rohbau sind seit der Sitzung am Mittwochabend vergeben. Auch die Angebote für die technischen Gewerke, die in der kommenden Sitzung am 21. März vergeben werden, liegen bereits vor. Damit habe man nun einen Überblick über fast 70 Prozent der Gesamtkosten. "Ich atme jetzt erst einmal auf", sagte Hermann während der Sitzung des Zweckverbands am Mittwochabend. Er hoffe, dass es nun wirklich keine Überraschungen mehr gebe – "Damit es das wird, was es einmal sein soll: Ein Leuchtturmprojekt, auf das wir stolz sein können."

Laut Hermann lagen dem Bauamt sieben Angebote für den Gerüstbau vor. Nach Prüfung musste der günstigste Bieter jedoch ausgeschlossen werden, da die Firma den erforderlichen Nachforderungen nicht nachgekommen sei, erläuterte Architekt Gunnar Lehmann. Demnach liegt das Angebot der Firma Gerüstbau Baumann aus Hausach mit 87 547 Euro um 14 210 Euro unter der Kostenrechnung des Architekturbüros. Davon entfallen 82 639 Euro auf das Hallen- und 4908 Euro auf das Freibad. Die Mitglieder stimmten dafür, die Arbeiten an die Firma zu vergeben.

Bei den Rohbauarbeiten, die Erd-, Abbruch- Wasserhaltungs-, Beton- und Maurerarbeiten beinhalten, sehe das leider anders aus. Drei Bieter hatten hierfür ein Angebot abgegeben. Das günstigste kam von der Firma Ritter aus Schutterwald mit 2,82 Millionen Euro (2,45 Millionen Euro für das Hallenbad, 373 756 Euro für das Freibad). Das Architekturbüro hatte beim Hallenbad mit Kosten von rund 1,9 Millionen Euro gerechnet, was einen Fehlbertrag von 563 241 Euro ergibt. Beim Freibad hingegen gingen die Architekten von Kosten von 511 650 Euro aus. Das Angebot der Firma lag 137 885 Euro darunter. "Die Abweichung ist sicherlich der Komplexität der Aufgabe geschuldet", erklärte Lehmann, aber auch der aktuellen Preissteigerung im Baugewerbe.

"Der Wettbewerb findet gerade in anderen Preisregionen statt", sagte er. Der Markt sei momentan schwer einzuschätzen, unterstrich auch Bürgermeister Hermann. Eigentlich habe er auf einen kleinen Puffer gehofft. Eine Überschreitung von 4,9 Prozent, gesehen auf das Gesamtprojekt, sei zwar nicht schön, aber "kein Beinbruch"

Ideen für weitere Einsparungen gebe es momentan nicht, antwortete Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller auf eine Frage aus der Versammlung. Er hoffe, dass im Neubaubereich bessere Ergebnisse erzielt werden könnten, garantieren könne das aber keiner. Weitere Einsparungen halte er für nicht adäquat, sagte Hermann. "So ein Bad kann man auch kaputt sparen", warnte er.

Trotz der Preissteigerung von 425 356 Euro votierte der Zweckverband schließlich einstimmig dafür, die Firma Ritter mit den Arbeiten mit einer Gesamtsumme von 2,82 Millionen Euro zu beauftragen.

Die Arbeiten für das Kinzigtalbad wurden, um möglichst günstige Angebote zu erhalten, zusammen mit denen für das Hausacher Freibad ausgeschrieben. Abgerechnet wird aber getrennt, denn für das Freibad ist allein die Stadt Hausach zuständig. Die Kosten für das Kinzigtalbad werden nach dem in der Satzung vereinbarten Schlüssel auf die Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands aufgeteilt.