Rot vernetzt hat das Künstlerduo "Das Archiv" bereits die "red hall" im MAK Museum für angewandte Kunst in Wien. Im Juni ist dann der Hausacher Klosterplatz dran. Foto: Archiv

Literatur-Programm mit viel bildender Kunst. Zweite Auflage von "kinderleicht & lesejung" im Historischen Keller.

Hausach - Der 16. Hausacher LeseLenz findet vom 17. bis 25. Juni zum Motto "w:andersprachen - biographisches, geographisches" statt. In diesem Sinne gestaltet sich auch das üppige Literaturprogramm - und die Vernetzung des Klosterplatzes. Eine Vorausschau.

Wer auch immer ihn noch sucht, den roten Faden, er wird ihn wohl spätestens beim LeseLenz in Hausach finden. Denn zur mittlerweile 16. Auflage des renommierten Literaturfestivals wird das Künstlerduo "Das Archiv" den oft als gähnend leer kritisierten Klosterplatz mit rotem Faden vernetzen. Und das in roten Overals. Quasi fadenführend knüpfen sich für diese Installationen einer der jüngsten Stadtschreiber Thomas J. Hauck und die Schweizerin Sabine Kaeser Orte vor, denen sie so neues, modern-vernetztes Leben einhauchen.

Denn das diesjährige LeseLenz-Thema "w:andersprachen - biographisches, geographisches" findet laut Kurator José F. A. Oliver seinen Schwerpunkt in der Bildenden Kunst wieder. Natürlich neben dem üppigen Literatur-Programm mit Musik und den üblichen Reihen und Verdächtigen wie Andreas Öhler, Dirk Schümer und Ilija Trojanow. Regelrecht "Lebensessenzen zeigt laut Gründer Oliver die Ausstellung "Der Pirat und der Apotheker" von Robert Louis Stevenson, die illustriert von Henning Gagenbreth und in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart die Stadthalle zieren wird.

Besonders freut sich Oliver, dass "kinderleicht & lesejung" für die Kinzigtaler Schüler und nun auch für die Kindergartenkinder von St. Barbara in die zweite Runde geht. Und auf die Vorstellung des "Wortwerk 2012" in diesem Rahmen. Die elf Kinder- und Jugendbuchautoren werden aber nicht mehr in einer Hütte auf dem dann rot verspannten Klosterplatz lesen, sondern an einem neuem Ort: im Historischen Keller. Dort soll auch der Schauplatz des Schwarzwaldkrimis am Mittwoch sein, wenn das Wetter die Burgruine ungemütlich macht. Themen der Schreibwerkstätten an den Schulen sind Prosa, journalistisches, szenisches Schreiben, Comic und Literatur und Musik. Weiteres Vorspiel zum LeseLenz ist am Donnerstag die Begrüßung der neuen Hausacher Stadtschreiber im Rathaus.

Traditionell wird dann am Freitag offiziell der LeseLenz eröffnet. "Die üblichen Zeiten und Reihen bleiben", sagt Oliver und verweist fürs Wochenende beispielsweise auf "Nägele mit Köpf" und Überraschungsgast, "Vom Poetischen Wort" auf der Bachterrasse und "Ins Erzählen eingehört". Letzteres Event wird jedoch aus Platzgründen nicht mehr in der Buchhandlung Streit stattfinden, sondern an einem neuen, noch nicht bekanntgegebenen Ort. Gleiches gilt für die Abschlusslesung am Montagabend, die Assfa Wossen Asserate aus Äthiopien halten wird.

Stargast wird am Samstagabend der vielfach preisgekrönte Dichter und Liedermacher Wolf Biermann sein, der mit Pamela Biermann in der Stadthalle "Ach, die erste Liebe...." zum Besten geben wird. Lauter weltberühmte Lieder und, laut Programm auch kaum bekannte, so wie Biermann sie in ein singbares Deutsch brachte.

Für das in Hausach erfundene Format "Vielstimmiges Afrika" wird Ilija Trojanow am Sonntag den somalischen Autor Nuruddin Farah vorstellten, der laut Oliver als "Nobelpreiskandidat" gehandelt wird. Morgens wird wieder die Matinee locken, abends sind die aktuellen Chamisso-Preisträger Anila Wilms, Marjana Gaponenko und Matthias Nawrat im Glashaus des Blumen Burkhardt zu Gast.

"Ich freue mich auf alle, vor allem aber auf den Lyriknachmittag", so Oliver, "und ich bin gespannt, wie der Klosterplatz aussehen wird." Die Preise für die Dauer- und Einzelkarte bleiben bei zehn und fünf Euro.