Foto: Ingenieurbüro Kappis

Viele potenzielle Bauherren, wenig verfügbare Fläche. Ingenieuerbüro schlägt neue Bauplätze vor.

Hausach - 50 Bewerbungen für Bauplätze liegen der Stadtverwaltung Hausach derzeit vor. Kein Wunder also, dass sie händeringend nach neuen Flächen sucht. Auf der Ratssitzung am Montag stellte Kerstin Stern vom Ingenieurbüro Kappis neue Möglichkeiten vor.

Viele potenzielle Bauherren, wenig verfügbare Fläche: Das ist zusammengefasst das Problem, vor dem die Stadtverwaltung bereits seit einigen Jahren steht. Zwar sind im Flächennutzungsplan in verschiedenen Baugebieten und im Stadtgebiet noch einige Flächen unbebaut; diese befinden sich jedoch in Privateigentum.

Nun hat die Verwaltung das Ingenieursbüro Kappis aus Lahr beauftragt, nach Alternativen für eine Bebauung zu suchen – unabhängig von den Eigentumsverhältnissen. "Wenn wir nur betrachten, was die Stadt hat, sind wir mit Ideen ziemlich schnell am Ende", meinte Bürgermeister Manfred Wöhrle.

Kerstin Stern vom Ingenieursbüro Kappis stellte die Ergebnisse vor. "Zusammen mit der Verwaltung haben wir 16 Möglichkeiten gefunden, die für die städtebauliche Entwicklung in Frage kommen", sagte sie einleitend, bevor sie die sieben Kriterien nannte, anhand derer die Gebiete bewertet wurden: Topografie, Lage, Landschaftsbild, Erschließung, Bebaubarkeit, Verfügbarkeit und Besonderheiten. Untersucht hatte Stern die 16 Gebiete: Sulzbach I (Bereich Spielplatz), Pfarrberg, Kreuzberg, Dorfbauer Wohnbebauung, Einbach Dörfle, Faistenwiese, Dietersbach, Einbach I (zwischen Wohngebiet und Christbauernhof), Einbach II (Hotelstandort gegenüber Wohngebiet), Taleingang Einbach Ost, Taleingang Einbach West, Sommerberg, Sulzbach II (Wiese Bodin/Uhlhof), Hasnefeld Ost, Hasenfeld West und Hausach Ortseingang West (Streuobstwiese). Als K.o.-Kriterien erwiesen sich für einige Bereiche die Nähe zur Bundesstraße oder zu Gewerbegebieten aufgrund (Emissions- und Lärmproblematik), eine raumordnerischer Problematik, sumpfige Bodernverhältnisse und die Lage in einem Überschwemmungsgebiet.

Stern zeigte am Ende eine tabellarische Aufzählung aller untersuchten Gebiete mit den sechs Kriterien Topografie, Lage, Verfügbarkeit, Besonderheiten. Schlussendlich schlug Stern vor, sich bei den Überlegungen auf die drei Bereiche Kreuzberg, Diesterbach und Sommerberg zu koneztrieren, da diese die Kriterien am besten erfüllten.

Im Anschluss an Sterns Ausführungen wies Manfred Wöhrle darauf hin, dass man mit einer Entscheidung nicht zu lange warten sollte: "Wir haben so gut wie nichts mehr und müssen bei einigen Gebieten einiges an Vorbereitungszeit einplanen."

Udo Prange (Freie Wähler FW) stimmte dem teilweise zu: "Wir planen für die Zukunft, aber nicht für den Sankt-Nimmerleinstag. Die Verfügbarkeit der Flächen ist wichtig und wir sollten sie bei der Erweiterung mit in Betracht ziehen." Zum Kreuzberg sagte er in diesem Zusammenhang: "Der ist teilweise schon in Besitz der Stadt und käme aus diesem Grund meiner Meinung nach in Betracht." Den Bereich Dietersbach sah er als zweite Möglichkeit zu Erweiterung an, auch wenn dieser sich noch in Privatbesitz befindet. "Aber der Diesterbach hat ja auch weniger Fläche."

Brigitte Salzmann (SPD) wollte wissen, auf welchen Gebiet es die meisten Bauplätze gebe, was Manfred Wöhrle nicht sofort beantworten konnte. "Das müssten wir näher untersuchen", sagte er.

Ralf Holderer (FW) wies auf die Notwendigkeit hin, auch Mehrfamilinehäuser zu bauen: "Einfamilienhäuser kann sich nicht jeder leisten und die sind nur auf ebener Fläche möglich", sagte er. Dem widersprach Wöhrle: "Das geht auch in Hanglagen, aber da müssten wir uns städtebaulich ein wenig auf die Sprünge helfen lassen." Er stimmte zu, dass die Ausweisung von Mehrfamlienhäusern in eine Untersuchung aufgenommen werden sollte.

Manfred Wöhrle entnahm den Wortmeldungen der Gemeinderatsmitglieder, dass die meisten von ihnen den Kreuzberg favorisierten und formulierte den Beschlussnatrag dahin gehend, dass der Rat die Verwaltung beauftragt, die Bereiche Kreuzberg und Dietersbach einer näheren Untersuchung zu unterziehen, auch unter dem Gesichtspunkt, dort Mehrfamilienhäuser zu bauen. Der Gemeinderat stimmte dem geschlossen zu.