Die große Katzenmusik bettelte nicht um Süßigkeiten, sondern um Getränke und ein Vesper. Fotos: C. Agüera Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele große und kleine Teilnehmer halten am "Schmutzigen" die Tradition hoch

Hausach (cago/am). Die Kinderkatzenmusik und die Große Katzenmusik haben am Schmutzigen Donnerstag den Hausacher Fasentsauftakt bereichert. Damit lebt eine alte Hausacher Tradition fort. "Hoorig Hoorig Hoorig isch die Katz" – die Kinderkatzenmusik hat auch in diesem Jahr wieder viele junge Narren am Donnerstagnachmittag angelockt. Durch das Hausacher Städtle bettelten die Kinder nach dem alten Haischebrauch und sammelten Süßigkeiten.

Am Narrenkeller gab es eine kleine Verpflegung mit Kinderpunsch. Wieder am Konstantinplatz angekommen holte sich jeder kleine Narr seine Süßigkeiten ab und machte sich mit einem Strahlen im Gesicht auf den Weg nach Hause.

Nachdem die Kleinen am Nachmittag lärmend bei der Kinderkatzenmusik durch Hausachs Straßen zogen sind, waren am Abend des Schmutzigen Donnerstages die Erwachsenen dran. Statt Süßigkeiten erbettelten die Katzenmusiker jedoch Getränke und Vesper. Alles, was Krach macht, hatten die Katzenmusiker dabei. Sie waren schon lange zu hören, bevor man sie sah. Zu ihren schaurig schönen Klängen und angeführt vom Mond des Obmanns Alfred Blattmann, zogen sie vom Konstantinplatz ins Dorf bis hinauf zum Bahnhof.

Laut dem Hausacher Narren-Codex kommt es auch nicht von ungefähr, dass den großen Umzug, der auch an diesem Fasentssonntag wieder um 14 Uhr startet, traditionell von einer unüberhörbaren Schar Katzenmusiker angeführt wird. Die "Hausacher Närrischen Nachrichten" aus dem Jahre 1901 geben Auskunft über die Umzugsaufstellung der "Katzenmusik". Trotz des "Beginn früh morgens, wenn die Hähne kräh’n", deutete das Programm aber eher auf einen Festumzug hin. Laut Codex liegt die Vermutung nahe, dass der Umzug von 1901 auf die Fasnachtsumzüge zurückgeht, die am Fasentsdienstag traditionell stattfanden.

Ihr Vorläufer ist der urkundlich verbriefte "Nürnberger Schembartlauf", für den sich die Patrizier verkleideten und mit "Höllen" durch die Frankenstadt zogen. Diese, auf Kufen dargestellte Sündenszenarien, sollten die Christen ermahnen. Sie gaben ihnen laut Codex aber auch ein "Ventil", um all die Laster noch einmal auszuleben.

Wer zu dieser Fasent die Klänge der Katzenmusik noch einmal hören möchte, hat am Montag, früh morgens um sechs Uhr, Gelegenheit: Ihre höllisch lauten "Musiker" ziehen dann durchs Städtle – zum närrischen Wecken.