Unbebaut soll die Wiese am Hechtsberg bleiben. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Kontroverse: Prosteste sind erfolgreich / Keine Überplanung

Hausach . Die umstrittene Hechtsberg-Wiese in Hausach bleibt mit Gemeinderatsbeschluss unbebaut. Bei einer Enthaltung entschied das Gremium, weder eine Wohnbebauung noch eine gewerbliche Nutzung zuzulassen.

Vorausgegangen war die Anfrage des Sägewerks Streit nach Erweiterung der Lagerfläche, gegen den sich die Anwohner vehement gewehrt hatten. Durch die Nähe des Steinbruchs und das Gewerbegebiet entlang des Hechtsbergs wären sie ohnehin erheblichen Belastungen ausgesetzt, erklärte Bürgermeister Wolfgang Hermann. Aus seiner Sicht könne ein Mischgebiet nicht zugelassen werden, allerdings müsse der Firma Streit geholfen werden. Es gehe um Arbeitsplätze und die Verarbeitung heimischen Holzes. "Wir werden das Sägewerk nicht im Regen stehen lassen", betonte der Bürgermeister.

Für die SPD-Fraktion verlas Brigitte Salzmann eine Stellungnahme: "Die Belastung durch zu- und abfahrende Lastwagen zusätzlich zu den Immissionen durch den Steinbruch ist den Anwohnern nicht zumutbar". Man sehe die Probleme der notwendigen Betriebserweiterung und wisse um die Bedeutung der Industrie und des Gewerbes für die Stadt. Der vorgeschlagenen Wohnbebauung könne man ebenso wenig zustimmen, daraus ergebe sich neue Konfliktpotential zwischen Anwohnern und Gewerbe. Gemeinderat Frank Breig (CDU) befand die Streit-Anfrage ebenso legitim wie die Bedenken der Anwohner und war dafür, "die Wiese ohne Bebauung zu belassen".

Für die Freien Wähler verlas Tobias Kamm eine Stellungnahme zur "heiß begehrten Hechtsberg-Wiese, die aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde". Er machte drei Interessengruppen aus und appellierte an "die Akzeptanz der letzten Entscheidung". Eine Garantie auf eine grüne Wiese und einen unverbauten Blick gebe es nicht. Bereits in den 1990er-Jahren sei die Wiese hinsichtlich einer Bebauung untersucht worden. Es gebe nur die Option: Die Wiese belassen, wie sie ist. "Zur Lösung für das Sägewerk sind die Entscheider gefragt", betonte Kamm, es gelte den Umgang mit der Hochwasser-Gefahrenkarte zu beachten.

Thomas Waldenspuhl (CDU) sah im Hechtsberg-Gebiet einen Widerspruch in sich und erinnerte: "Laut Flächennutzungsplan haben wir keine Gewerbeflächen mehr". Trotzdem gebe er den Bewohnern den Vorzug und stellte den weitergehenden Beschluss-Antrag, bei einer späteren Überplanung am ehesten eine Wohnbebauung zuzulassen. Diese Erweiterung wurde mit 13 Gegenstimmen abgelehnt, der Rat entschied sich: "Das Grundstück derzeit nicht zu überplanen und somit keine Bebauung zuzulassen".