Die Kosten für die Sanierung des Schulcampus werden doppelt so hoch wie ursprünglich veranschlagt
Hausach - Die erste fundierte Zahl liegt auf dem Tisch. Die Kosten für die Erweiterung der Graf-Heinrich-Schule sind ursprünglich mit sieben Millionen Euro im Hausacher Haushalt eingeplant worden. Jetzt wurden 14,6 Millionen berechnet.
Grund ist laut Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller die Entwicklung der Schülerzahlen. Die Zahl, die damals geschätzt wurde und in die Haushalte von 2017 bis 2020 eingeplant wurde, basierte auf einer zweizügigen Klassenführung von der fünften bis zur achten Klasse.
Die Schüler der neunten und der zehnten Klassen sollten nach damaligem Stand zur Schule in Wolfach gehen. Die Entscheidung für die Gemeinschaftsschule war damals noch nicht gefallen. So hat die anschließende Entwicklung der tatsächlichen Schülerzahlen die Kosten steigen lassen.
Heute wird mit einer dreizügigen Klassenführung geplant und das bis zur einschließlich zehnten Klasse. Dem erhöhten Platzbedarf muss Rechnung getragen werden.
Walter Schätzler vom beauftragten Architekturbüro in München macht im Gespräch auch klar, dass die damalige Ausschreibung sich nicht auf den gesamten Campus bezog. Laut Keller sind drei große Bauabschnitte geplant. Es soll zwei neue Gebäude geben, das alte Schulgebäude und das alte Telekomgebäude sollen saniert und barrierefrei gestaltet werden.
Auch die Verwaltungsräume und Lehrerzimmer sollen auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die neuen Zahlen wurden in der letzten nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats mit Alt-Bürgermeister Manfred Wöhrle vorgestellt. Auch der neue Bürgermeister Wolfgang Hermann war bei der Sitzung anwesend und wies daher in seiner Antrittsrede am 6. Dezember bereits auf den "Spagat zwischen akzeptablem Schulcampus und der Finanzierbarkeit" hin.
Noch nicht alle Kosten
Dass die Kosten höher sein würden, als ursprünglich aufgrund des umbauten Raums geschätzt, sei recht bald klar gewesen, sagt Hermann.
In dieser Höhe hatten aber weder er noch der Rat damit gerechnet. Die Kosten für eine neue Mensa und einen Überbau sind in den jetzt berechneten Kosten laut Hermann auch noch nicht enthalten. Alles in allem könnten sich die Kosten für den gesamten Campus sogar auf insgesamt 16,3 Millionen Euro belaufen, so Hermann.
Mitte Januar wird der Bürgermeister mit der Schulleitung, dem Gemeinderat und dem Architekturbüro in einer Klausurtagung beraten, was notwendig ist, was verändert wird und was gestrichen werden kann. "Ob wir überhaupt etwas streichen oder schieben können, wissen wir nicht", sagt Hermann. "Die pädagogische Sichtweise ist wichtig", fährt er fort.
Die Gemeinde sei zwar Träger der Schule, Schulleiterin aber sei Simone Giesler. "Es geht bei dem Ganzen nicht um die Kosten einer Gemeinschaftsschule, auch Teile des bestehenden Campus müssen saniert werden", betont der Bürgermeister.
Er sagt: "Hausach muss das verkraften. Die Container wollen wir unseren Kindern nicht mehr antun."
