Kirche: Evangelischer Pfarrer übernimmt Amtsgeschäfte / Hoffnung auf ein bald komplettes Team

Hausach/Gutach (cr). Für den evangelischen Pfarrer Dominik Wille sind die zwei Jahre im Probedienst seit gestern beendet. Konkret bedeutet das, dass er nun auch die Amtsgeschäfte übernimmt und Urkunden sowie Dokumente selbst unterschreiben darf, wie der Pfarrer dem Schwabo gestern in einem Pressegespräch erklärte. Zuvor hatten das der Hornberger Pfarrer Thomas Krenz und sein Haslacher Kollege Christian Meyer übernommen. Der formale Akt der Dienstübergabe an Wille, bei der Dekan ein Übergabeprotokoll unterschreibt, hat ebenfalls gestern zuvor stattgefunden. Damit ist Wille auch im Kirchengemeinderat stimmberechtigt.

Wie Wille betont, ist die Dienstübergabe rein bürokratischer Natur. Seine geistlichen Aufgaben erfüllt er bereist seit 2019 und in dieser Hinsicht "ändere sich nichts".

Mit der Dienstübergabe fühle sich Wille einerseits gut, weil der Aufwand reduziert wird. "Ich hoffe, dass die Verwaltung sich vereinfacht. Andererseits spüre ich die Verantwortung", fasst der Pfarrer zusammen.

Die ersten Dokumente zum Unterschreiben hätten ihm seine Sekretärinnen schon gerichtet. Zwei Stapel würden bereit liegen – es gehe vor allem finanzielle Angelegenheiten.

Auf die zwei zurück liegenden Jahre blickt Wille zufrieden zurück. "Es war super, aber auch anstrengend, gerade als Berufsanfänger. Und dann kam auch noch Corona", berichtet er. Bestimmte Veranstaltungen hätte er noch gar nicht mit erlebt. So habe er bisher noch gar kein normales Osterfest im Kinzigtal feiern können und auch Gemeindefeste hätten noch nicht stattgefunden. "Ich habe noch kein Jahr im Regelbetrieb hier gearbeitet. Aber ich habe auch gelernt, dass man Pläne manchmal spontan über den Haufen werfen muss", fasst er zusammen.

Für die kommende Zeit hofft er, dass er demnächst eine neue Diakonin findet, denn: "Ich bin niemand, der gerne alleine arbeitet", betont Wille. Die bisherige Diakonin ist erneut in Elternzeit und die Stelle wird ab November neu ausgeschrieben. "Ich hoffe, dass wir bald wieder komplett sind", sagt der Pfarrer. Momentan mache er "viel Pflicht, wenig Kür". Aber gerade für letzteres hätte er gerne mehr Zeit.

Zwar verstünden sich die Kollegen in den Pfarrschaften gut und er könne sich mit ihnen austauschen, "aber jeder hat da so seine eigene Themen."

Im Regelfall bleibe ein Pfarrer zehn bis zwölf Jahre vor Ort. "Ich könnte mir gut vorstellen, die nächsten zehn Jahre hier zu bleiben. Aber man weiß ja nie, welche Angebote kommen", meint Will. Bisher ist Wille aber glücklich in seinem Wirkungskreis. Die Leute sind nett, zuvorkommend, wertschätzend. Es gibt ein gutes Miteinander mit den Ehrenamtlichen", so Wille.